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Der Kettwiger Panoramasteig ist mit rund 34 km der längste der vier Steige in Essen inmitten des Ruhrgebietes und verläuft durch die Stadtteile Essen-Werden und Essen-Kettwig im Süden der Stadt. Zusätzlich zur Strecke gilt es stattliche 700 Höhenmeter zu überwinden – somit wird der Kettwiger Panoramasteig zur sportlichen Herausforderung.
Auch wenn der Steig in Essen in vielen Bereichen durch urbane Bereiche verläuft, ist die Landschaft insgesamt sehr abwechslungsreich. Im nördlichen Teil der Wanderung führt der Weg durch mehrere Waldgebiete, vorbei an Feldern und Wiesen. Auf der südlichen Route wechseln sich Waldwege mit landwirtschaftlich geprägten Strecken ab. Neben der landschaftlichen Vielfalt findest du auf deiner Wanderung über den Kettwiger Panoramasteig natürlich auch einige Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten.
Das Wanderzeichen für den Kettwiger Panoramasteig ist eine rote Welle mit einer blauen Linie darunter auf weißem Grund.
Du musst übrigens nicht die vollen 34 km wandern. Es ist auch möglich, nur den nördlichen oder südlichen Teil des Steiges zu gehen und dann mit der S-Bahn wieder zurück zum Ausgangspunkt zu fahren. So kannst du aus einer sehr langen und anstrengenden Tageswanderung eine entspannte Halbtagestour machen. Dafür würde ich dir eher den nördlichen Teil empfehlen, da es hier mehr Aussichtspunkte und spannendere Wegstrecken gibt. Der südliche Teil ist von einem langen Weg durch den Wald ohne besondere Sehenswürdigkeiten geprägt, was auch schön ist, aber meiner Meinung nach keinen extra Ausflug nach Essen-Kettwig rechtfertigt.
- Start- und Endpunkt: S-Bahnhof Essen Werden
- Strecke: 34,4 km
- Höhenmeter: 761 m bergauf und bergab
- Schwierigkeitsgrad: schwierig
- Highlights: diverse Aussichtspunkte, Eisenbahnbrücke über die Ruhr, Ruhrpromenade, Altstadt Essen Kettwig, Blick auf Essen-Werden
Anfahrt & Parken
Die Anfahrt zum Ausgangspunkt der Rundwanderung ist ganz einfach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln möglich, denn entlang des Kettwiger Panoramaweges gibt es mehrere S-Bahn-Stationen. Du kannst entweder bis zur S-Bahn-Station Essen-Werden fahren oder zur Station Essen-Kettwig.
Wenn du mit dem Pkw anreist, kannst du direkt an der S-Bahn-Station Essen-Werden auf dem großen P+R Parkplatz kostenlos parken.
Adresse fürs Navi: Im Löwental 11, 45239 Essen
Wanderung auf der nördlichen Seite der Ruhr
Wir sind gegen den Uhrzeigersinn gewandert, weil das auch so im Informationsmaterial vom Tourismusverband Essen als Laufrichtung angegeben wird – fürs Erlebnis ist es aber vermutlich egal. Insbesondere auf der nördlichen Route gibt es zahlreiche lohnenswerte Aussichtspunkte und einige Sehenswürdigkeiten, die für uns am Beginn der Strecke lagen.
Kurz nach dem Start der Wanderung in Essen-Werden gelangst du direkt in ein Waldgebiet, in dem du schon bald zum ersten Aussichtspunkt auf der Tour gelangst. Der Aussichtspunkt „Baldeneysee“ bietet einen tollen Ausblick auf die Staumauer und den Baldeneysee. Hier überschneiden sich übrigens der Kettwiger Panoramasteig und der Baldeneysteig – also gut aufgepasst mit den Wegzeichen, die sich nur durch die Farbe der Welle unterscheiden (grün für den Baldeneysteig und rot für den Kettwiger Panoramasteig). Als nächste Sehenswürdigkeit folgt nach nur wenigen Minuten Gehzeit das Wildgatter Essen (oder Heissiwald) mitsamt Aussichtsplattform. Hier kannst du mit etwas Glück Wildschweinen, Mufflons, Rot- und Damwild entdecken. Der Wanderweg führt immer wieder mit Steigungen weiter am Rande einer Siedlung vorbei bis ins idyllische Wolfsbachtal. Hier plätschert der Wolfsbach direkt neben dem Wanderweg dahin.
Am Ende des Wolfsbachtals lichtet sich der Wald und der Wanderweg verläuft nun an Wiesen und Feldern vorbei. Unterwegs folgen ein paar Aussichtspunkte mit Blick über die weite Landschaft. Zwischendurch überquerst du auch mal die A 52 an einer Brücke, bis es im Stadtteil Ickten wieder zurück in den urbanen Raum geht.
Hier gelangst du auch schon bald in den Kettwiger Stadtwald – einem Waldgebiet mit schönen Wegen und gleich mehreren lohnenswerten Aussichtspunkten auf die Ruhr. Als erstes kommst du zum Aussichtspunkt „Kettwiger Stadtwald“. Hier kannst du hinunter auf die Ruhr sehen, wobei der Blick teilweise durch die dicht gewachsenen Bäume versperrt wird. Zusätzlich zur Aussicht kannst du an diesem Platz eine Pause auf einer Bank einlegen.
Schon wenige Minuten nach dem ersten Aussichtspunkt folgt der zweite. Nach einem etwas steileren Anstieg im Wald kommst du zum Aussichtspunkt „Am Bilstein“. Dieser Punkt ist noch markanter als der vorangegangene und verfügt wieder über einige Bänke und eine unverbaute Aussicht über die Landschaft.
-Der Aussichtspunkt „Am Bilstein“ liegt ziemlich am Ende des Stadtwaldes und gleich hinter dem Punkt geht es hinein nach Essen-Kettwig und es gilt einige Meter an der Straße zu absolvieren. Der Weg führt einmal über eine Hauptstraße und von dort aus zügig weiter bis hinab zum Ruhrufer.
Wenn dir vorher kaum Menschen in den Wäldern und im Stadtwald begegnet sind, wird sich das bei gutem Wetter spätestens am Ruhrufer ändern. Hier verläuft der Kettwiger-Panoramsteig über den Fuß- und Radweg an der Uferpromenade entlang, der sehr beliebt ist. Der Weg bis zur Ruhrbrücke Kettwig ist gut einen Kilometer lang und bietet schöne Blicke über die Ruhr mit ihrem bunten Ausflugstreiben. An der Ruhrbrücke kannst du sehr schön auf die Altstadt von Kettwig schauen und die historischen Gebäude entdecken.
Nach Überqueren der Ruhr wird es wieder ruhiger auf dem Wanderweg – im hier angrenzenden Park war zumindest bei meiner Wanderung fast nichts mehr los – und es gibt einen guten Platz für eine Pause mit vielen Bänken, Schatten und Blick auf die Ruhr.
Wanderung südlich der Ruhr
Nach der Überquerung der Brücke über die Ruhr liegen die meisten Highlights leider schon hinter dir. Zu Beginn geht es noch ein kurzes Stück durch einen Park an der Ruhr entlang, bis der Weg dann weiter durch ein Wohngebiet bis hin zu einer viel befahrenen Straße führt. Hier gilt es besonders auf die Wanderzeichen zu achten – an der Ampel wird die Straße geradeaus überquert und der Weg führt nach rechts leicht ansteigend an der Straße entlang. Kurze Zeit später zweigt ein Trampelpfad ab, über den die Wanderung im Wald fortgesetzt wird. Der Wanderweg ist nun wieder ein „echter Steig“, der für einige Kilometer durch das Waldgebiet Oefte führt.
Kurz vor Abschluss der Wanderung liegt zur Linken noch der Jüdische Friedhof, auf den du schon vom Wanderweg aus einen Blick erhaschen kannst. Wenige Meter weiter folgt ein neues Highlight – der Ausblick auf die Altstadt von Essen-Werden. Im Sommer ist der Blick zwar schon sehr zugewachsen, dennoch lassen sich die historischen Kirchen sowie die Altstadt ganz gut erkennen und sind ein schöner Abschluss der Tour durch die Wälder Essens.
Von nun an führt der Wanderweg leicht bergab hinunter in den städtischen Bereich, in dem es noch einen kurzen Schlenker über den Marktplatz von Essen-Werden gibt, die Ruhr überquert wird und die Wanderung wieder am S-Bahnhof Werden endet.
Lohnt sich die Wanderung auf dem Kettwiger Panoramasteig?
Eine Wanderung und Auszeit in der Natur lohnt sich immer, allerdings hat der Kettwiger Panoramasteig für mich etwas zu wenig zu bieten – also außerhalb von schönen Wanderwegen durch die Wälder rund um Essen. Einige Abschnitte sind wirklich schön und die Ausblicke auf die Ruhr und die Altstadt von Kettwig sind lohnenswert. Aber in Summe finden sich auf der 35 km langen Strecke kaum weitere Highlights, die direkt am Weg liegen. Für einige Sehenswürdigkeiten, die auf der offiziellen Wanderkarte eingezeichnet sind, müsste noch ein extra Umweg gelaufen werden oder sie sind kaum sichtbar. Von daher empfehle ich dir eher den Baldeneysteig, der deutlich mehr Aussichtspunkte und Kulturdenkmäler direkt am Wegesrand bietet.
Mich hat auf der Tour außerdem gestört, dass die Beschilderung nicht durchgängig gut war und an manchen Stellen definitiv gefehlt hat oder kaum sichtbar war, sodass wir uns zwischenzeitlich auch mal verlaufen haben. Ich war ganz froh darüber, die Übersichtskarte des Kettwiger Panoramasteig vorab als PDF von Visit Essen heruntergeladen zu haben und diese als grobe Orientierung nutzen konnte.