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Das Sauerland ist für seine wunderschöne Natur und die unzähligen Wanderwege bekannt und somit perfekt geeignet für naturbegeisterte Wanderer, Radfahrer, Familien mit Kindern und alle anderen Ausflügler. Für uns als Familie war in den letzten Sommerferien klar, dass wir auch endlich mal wieder einen Ausflug ins Sauerland unternehmen müssen um mit den Kindern wandern zu gehen und eine schöne Zeit in der Natur zu verbringen. Auf der Suche nach einem geeigneten Wanderweg, der auch zwei Kindergartenkinder begeistert, bin ich schnell auf den Vosspfad in Olsberg gestoßen. Dieser Erlebnisweg bietet als besonderes Highlight mehrere Kugelbahnen im Wald.
Und wer den Ort Olsberg gefunden hat, stößt bei weiteren Nachforschungen unweigerlich auch auf die berühmten Bruchhauser Steine. Diese standen als Ziel für eine Wanderung schon länger auf meiner Bucket-Liste und so wurde sehr schnell ein Tagesausflug ins Sauerland geplant, denn aus dem Münsterland ist es nur eine Fahrt von 1 – 1,5 Stunden bis nach Olsberg.
Die Bruchhauser Steine
Als nationales Naturmonument sind die Bruchhauser Steine eine beliebte Sehenswürdigkeit im Sauerland. Sie sind inmitten eines Natur- und Vogelschutzgebietes gelegen, das von zahlreichen Wanderwegen durchzogen ist. Das Gebiet rund um die Bruchhauser Steine ist nicht nur geologisch interessant, sondern auch von historischer Bedeutung. Im 6. Jahrhundert v. Chr. befand sich hier eine Wallburg, die den Kupferabbau schützen sollte. Heute sind hiervon noch einige Mauerreste sowie ein Teil des Walls zu entdecken.
Die Felsformation der Bruchhauser Steine besteht aus vier Felsen mit unterschiedlicher Höhe. Der Bornstein (92 m hoch) ist der höchste der Steine, dann folgt der Ravenstein (72m), der Goldstein (60 m) und zuletzt der Feldstein (45m). Alle Steine können bei einer Rundwanderung durch das Naturschutzgebiet entdeckt werden, aber nur der Feldstein ist öffentlich zugänglich und man kann hier hinauf klettern.
Du kannst dir aus den Wanderwegen rund um die Bruchhauser Steine eine ganz individuelle Route zusammenstellen. Bei mir hat es ihm Rahmen unseres Ausfluges leider nur für die kürzeste Runde gereicht, da ich meine Kinder zusammen mit meinem Mann unten im Ort auf dem Spielplatz gelassen hatte. Die kleine Runde um die Bruchhauser Steine mit ca. 3,5 km lässt sich in rund 1,5 Stunden gut wandern und bietet einen guten Eindruck von den Steinen und den schönsten Aussichten.
Infos zu deinem Besuch der Bruchhauser Steine
Die Bruchhauser Steine können ganzjährig zwischen 10 Uhr und 20 Uhr besucht werden; außerhalb dieser Zeiten gilt ein Betretungsverbot zum Schutz der im Naturschutzgebiet lebenden Tiere. Hunde sind erlaubt, müssen aber an der Leine geführt werden.
Die Öffnungszeiten des Besucherzentrum variieren je nach Saison. Zu den Öffnungszeiten können die Tickets für den Besuch der Bruchhauser Steine dort gekauft werden, ansonsten geht das auch online über die Webseite der Stiftung Bruchhauser Steine. Das Parken direkt am Info-Center ist ebenfalls kostenpflichtig. Alternativ kannst du dein Auto unten im Ort am Wanderparkplatz in der Nähe des Sportplatzes abstellen (Einmündung Hochsauerlandstraße / Zur Hammerbrücke); hier ist das Parken kostenfrei und du erreichst das Besucherzentrum in ca. 10-15 Minuten zu Fuß.
- Öffnungszeiten Info-Center:
- März – Oktober: Dienstag bis Samstag 10-18 Uhr
- November – März: Samstag und Sonntag 10-15 Uhr
- Weihnachtsferien im Dezember: täglich 10-15 Uhr
- Eintrittspreise: Erwachsene: 5,50 € / Kinder (6-16 Jahre): 3 € / Familienkarte: 12 €
- Parkgebühren am Info-Center: 3,50 €
Start der Wanderung: Besucherzentrum Bruchhauser Steine
Du kannst deine Wanderung entweder unten im Ort starten oder mit dem Auto bis zum Besucherzentrum an den Bruchhauser Steinen fahren und dort parken. Vom Besucherzentrum aus führt der Wanderweg zunächst als breiter Waldweg leicht bergauf. Zu beiden Seiten des Weges sind schon kleinere Gesteinsformationen und einige Informationstafeln zur Geologie des Gebietes zu sehen. Es dauert auch gar nicht lange, bis der Bornstein als erster der vier riesigen Felsen auf der rechten Seite des Weges erscheint. Der Weg führt nun einmal halb um den Bornstein herum, der Wald lichtet sich und gleich darauf kommt schon der Goldstein in Sicht.
Entdecke den Goldstein
Der 60 m hohe Goldstein kann ganz aus der Nähe betrachtet werden, denn hier führt der Wanderweg direkt vorbei und man kann noch bis zum Felsen hingehen. Es gibt hier, wie an allen anderen Steinen auch, eine Info-Tafel mit Daten und Fakten rund um den Stein. Hier lohnt sich auch der Blick zurück, denn dann kann man noch einen super Blick auf den Bornstein und die dahinter liegende Aussicht erhaschen.
Abstecher zur historischen Wallanlage
Der schmale Waldweg führt weiter bergauf und kurz hinter dem Goldstein führt eine kleine Abzweigung nach links zur historischen Wallanlage. Hier kann man noch einige Überreste der historischen Wallanlage, die einst alle vier Steine umschlossen hat, betrachten. Es gibt einige Infotafeln zur Geschichte der Wallburg und man kann sich ein wenig umschauen bzw. andere Wanderwege weitergehen. Ich bin auf meiner Wanderung nach einem kurzen Abstecher zur Wallanlage umgekehrt und auf dem ursprünglichen Rundweg weitergelaufen. Auf diesem Weg geht es immer weiter aufwärts bis zum Feldstein.
Der Feldstein – Klettern für die beste Aussicht
Mit „nur“ 45 m Höhe ist der Feldstein zwar der kleinste der vier Bruchhauser Steine, aber bei der Wanderung dennoch ein echtes Highlight, denn immerhin ist dieser Stein der einzige, auf den man selbst klettern kann. Und so ist schon aus einiger Entfernung das Gipfelkreuz oben auf dem Feldstein zu sehen; bis zu diesem Gipfelkreuz kann man mit einer kleinen Kletterei gelangen. Den Weg hoch auf den Feldstein empfehle ich nur Wanderern, die trittsicher und mit ordentlichen (rutschfesten) Wanderschuhen unterwegs sind. Im unteren Bereich gibt es eine Seilversicherung am Wanderweg, der über einige Steinstufen hinauf führt. Weiter oben geht es ohne Sicherung weiter und man kann sich seinen eigenen Weg bis ganz hoch zum Gipfelkreuz suchen. An den Seiten des Feldstein wird man mit einer großartigen Aussicht auf Olsberg und das Sauerland belohnt.
Und nach der Kraxelei laden viele Bänke, die auf dem Plateau rund um den Feldstein platziert sind, zu einer kleinen Rast oder einem Picknick ein. Die Hälfte des Rundweges und auch alle Höhenmeter bergauf sind an dieser Stelle geschafft.
Am Feldstein hat der Rundwanderweg um die Bruchhauser Steine seinen höchsten Punkt erreicht und somit geht es auf der zweiten Hälfte der Wanderung stetig bergab. Das erste Teilstück der Wanderung verläuft über steinige Pfade weiter durch den Wald, bis sich dieser lichtet und es für wenige Meter an der Straße entlang geht. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn dafür gibt es vom Startplatz für Gleitschirmflieger eine unglaubliche Weitsicht und einen tollen Ausblick auf die Landschaft Olsberg. Direkt hinter der kurzen Etappe an der Straße geht es durch einen Torbogen wieder hinein in den Wald. Unterwegs muss noch eine Holzbrücke passiert werden, bis man wieder zurück zur ersten Weggabelung des Rundweges gelangt. Von dort aus führt der Weg nun noch ein letztes, kurzes Stück zurück bis zum Besucherzentrum der Bruchhauser Steine.
Wenn du mit dem Auto bis dorthin gefahren bist, endet deine Wanderung dort. Ansonsten gibt es noch einen etwas versteckten, aber ausgeschilderten Wanderweg zurück hinab bis nach Olsberg.
Kleine Wanderung um die Bruchhauser Steine zum Nachwandern auf Komoot:
Erlebniswanderung „Vosspfad“
Der Vosspfad in Helmeringhausen ist ein wundervoll gestalteter Erlebnisweg im Wald, insbesondere für Familien mit Kindern. Auf der Rundwanderung von rund 2,5 km gibt insgesamt 21 Mitmachstationen für Kinder und als absolutes Highlight vier Kugelbahnen aus Holz – die sind natürlich auch für die Erwachsenen eine schöne Sache.
Startpunkt der Wanderung ist die Vogelstange in Olsberg-Helmeringhausen [Wanderparkplatz: Vossbachstraße, 59939 Olsberg]. Hier findest du eine Tafel mit allen Infos zur Wanderung sowie die Holzkugeln für die Kugelbahnen. Die Kugeln können gegen einen Pfand von 2 € (auf Vertrauensbasis) mit auf die Wanderung genommen werden. Über einen Forstweg geht es dann direkt hinein in den Wald – ab jetzt folgst du immer dem Wegweiser mit dem Fuchs; den können schon die ganz jungen Wanderer suchen und so aktiv die Wanderung mitgestalten.
Eine erste Station im Wald ist ein kleiner Hochsitz mit Ausblick auf verschiedene Waldtiere, die die Kinder suchen müssen. Manche davon sind schon richtig gut versteckt und unsere Kinder haben fleißig gesucht. Weiter ging es dann über einen schmalen Waldweg bis zur ersten Kugelbahn, die mit großer Begeisterung mehrfach bespielt wurde. Direkt dahinter können die Kinder durch einen Fuchsbau (Tunnel) kriechen, bevor es auf dem normalen Wanderweg weitergeht. Im Anschluss folgen einige Stationen, mit Informationen rund um Bäume und Waldtiere, die auch für ältere Kinder interessant sind. Kurzzeitig führt die Wanderung hier an einer Straße entlang, die zwischen Feldern und Wäldern verläuft und kaum befahren wird. Von dort aus geht es über einen schmalen Pfad auf einer Wiese weiter zur nächsten Kugelbahn – hier ist der richtige Schwung gefragt, damit die Kugel in hohem Bogen in den Eimer fliegt. Das klappte bei uns nicht immer und so mussten wir gut auf unsere Kugeln aufpassen, damit sie nicht im hohen Gras verloren gingen.
Nach längerer Spielzeit an der Kugelbahn wanderten wir weiter durch den Wald zur längsten und wohl auch spannendsten Kugelbahn auf der Strecke. Diese Kugelbahn hat nämlich sogar einen Looping und damit für viel Begeisterung gesorgt. Im weiteren Verlauf der Wanderung ging es noch an Feldern und Wiesen mit Fernblick über das Sauerland vorbei, es gibt eine große Schaukel mit Aussicht und natürlich noch die vierte und letzte Kugelbahn und einen „heißen Draht“ zum Mitspielen. Zu guter Letzt führt der Weg durch das Dorf Helmeringhausen wieder zurück zum Startpunkt der Wanderung.
Mein Fazit: Der Vosspfad ist ein tolles Ziel für einen kleinen Familienausflug ins Sauerland. Wir waren mit unseren 3,5 und 1,5 Jahre alten Kindern rund 2 Stunden auf dem Wanderweg unterwegs und es wurde nicht langweilig. In den nächsten Tagen war die Wanderung ein Top-Gesprächsthema bei uns zu Hause.
Kennt jemand noch eine vergleichbar spannende Wanderung für Kinder in NRW? Schreib es mir gerne in die Kommentare – wir suchen noch Ziele für die nächste Familienwanderung.
Die Tour auf Komoot zum Nachwandern: