Inhalt
Der Grand Canyon Nationalpark im Nordosten von Arizona / USA ist ein unglaubliches Naturwunder, das uns auf unserem Roadtrip durch den Westen der USA eindrücklich in Erinnerung geblieben ist und ein absolutes Highlight war. Nicht nur die Ausmaße der riesigen Schlucht mit tollen Ausblicken sondern auch die verschiedenfarbigen Gesteinsschichten sind wirklich toll anzusehen.
Die Dimensionen des Grand Canyon sind schon bei Betrachtung der reinen Zahlen beeindruckend, denn der Canyon erstreckt sich über eine Länge von ca. 450 km und ist an den breitesten Stellen bis zu 30 km breit. Bis zu 1800 m tief geht es in der gigantischen Schlucht bis zum Grund, wo der Colorado-River fließt. Ein großer Teil des Grand Canyon zählt zum Grand Canyon Nationalpark, der seit 1979 sogar als Weltnaturerbe der USA gilt.
In diesem Blog-Beitrag gebe ich dir einen guten Überblick über die wichtigsten Orte und Sehenswürdigkeiten sowie Aussichtspunkte am Grand Canyon South Rim – inklusive Tipps zum Übernachten.
Dieser Beitrag enthält Empfehlungslinks, so genannte Affiliate-Links. Diese sind mit dem Hinweis *Werbelink* gekennzeichnet. Wenn du ein Hotel über einen Affiliate-Link buchst oder ein Produkt kaufst, erhalte ich dafür eine kleine Provision. Für dich ändert sich dabei nichts am Preis.
Grand Canyon – Die wichtigsten Orte
Der Grand Canyon wird im Wesentlichen in drei Bereiche eingeteilt: South Rim, North Rim und West Rim.
Der South Rim ist am touristischsten; hier liegt Grand Canyon Village mit dem Visitor Center, großen Parkplätzen und einigen Übernachtungsmöglichkeiten. Es gibt ein Backcountry Information Center und das Yavapai Geology Museum. Die touristische Infrastruktur ist hier entlang des Grand Canyon sehr gut. Den ganzen Tag über fahren kostenlose Shuttle-Busse die wichtigsten Orte und Viewpoints im Nationalpark an.
Am North Rim geht es deutlich ruhiger zu, weil nicht so viele Touristen hierher kommen. Aber auch hier gibt es ein Visitor Center und einige Viewpoints. Im Winter ist ein Besuch des North Rim aufgrund der Wetterverhältnisse allerdings oft nur eingeschränkt möglich.
Das Gebiet am West Rim ist Teil des Hualapai Indianerreservats und gehört nicht zum offiziellen Gebiet des Grand Canyon Nationalpark. Um den Grand Canyon auf dem Gebiet des Hualapai Indianerreservat besuchen zu können, wird ein genereller Eintrittspreis erhoben [ab 49 $; Stand 02/2023]. Im Reservat befindet sich auch der Grand Canyon Skywalk (eine gläserne Aussichtsplattform), für die zusätzlich ein stolzer Eintrittspreis erhoben wird [ab 26 $; Stand 02/2023].
Wir waren bei unserer Tour zum Grand Canyon am South Rim, weil es von Las Vegas aus gut und recht schnell erreichbar ist. Insgesamt haben wir einen Tag am South Rim verbracht und es war gar nicht überlaufen. Bei unserem Besuch dort Mitte Juni hatten wir mit deutlich mehr Menschen am Grand Canyon gerechnet. Insgesamt lief unser Aufenthalt sehr entspannt ab; direkt nach unserer Ankunft parkten wir unser Auto auf einem der großen Parkplätze und starteten dann zu Fuß unsere Erkundungstour.
Extra-Tipp: Auf der Fahrtstrecke von Las Vegas zum Grand Canyon liegt der Hoover Dam direkt am Weg. Der größte Stausee der USA ist auf jeden Fall einen kurzen Abstecher wert. Uns reichte allerdings ein kurzer Spaziergang über die Brücke gegenüber des Staudamms um das riesige Bauwerk einmal genau anzuschauen.
Im Inneren des Hoover Dam befindet sich ein großes Wasserkraftwerk; dieses kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Tickets dazu können vor Ort gekauft werden.
Grand Canyon Nationalpark – Eintritt
Wie für alle anderen Nationalparks in den USA wird für den Besuch des Grand Canyon Nationalpark ein Eintritt erhoben. Es gibt unterschiedliche Preise je nachdem, auf welchem Wege du den Nationalpark besuchst.
- 35 $ für ein privates Fahrzeug inkl. Insassen
- 30 $ pro Motorrad
- 20 $ pro Fußgänger
Außerdem gibt es den „America the Beautiful – Annual Pass“. Damit kannst du auf deiner Reise (bzw. im entsprechenden Kalenderjahr) beliebig viele Nationalparks besuchen und ab dem Besuch von drei Nationalparks lohnt sich die Investition in den Jahrespass schon (die kommen bei einem Roadtrip durch den Westen der USA schnell zusammen). Kostenpunkt sind hier 80 $ für ein privates Fahrzeug.
An einigen Feiertagen ist der Eintritt in die Nationalparks in den USA übrigens kostenfrei. Infos dazu findest du auf der Homepage des Nationalpark Service.
Übernachten im Grand Canyon Village
Direkt im Grand Canyon Village gibt es mehrere Lodges und Campingplätze mit Übernachtungsmöglichkeiten. Diese sind aufgrund ihrer Lage direkt am Grand Canyon aber natürlich sehr frühzeitig ausgebucht und verhältnismäßig teuer.
Der nächstgelegen Ort für eine Übernachtung ist Tusayan, ca. 11 km vom Grand Canyon Village entfernt. Dort gibt es ebenfalls eine Handvoll Hotels, die sehr begehrt sind. Die Preise sind dort aufgrund der Nähe zum Grand Canyon South Rim noch sehr hoch – die Fahrtzeit beträgt nur rund 10 Minuten mit dem Auto.
Aufgrund unseres Reise-Budgets haben wir uns allerdings für einen weiteren Weg zu unserer Unterkunft entschieden und in Williams übernachtet; das ist gut 90 km vom Grand Canyon entfernt und die Fahrt dauert rund eine Stunde. Dafür sind die Preise der Hotels / Motels hier bedeutend günstiger.
Übernachtet haben wir im El Rancho Motel in Williams, das für eine Nacht vollkommen in Ordnung war. Das Zentrum von Williams mit der legendären Route 66 konnten wir am nächsten Morgen für ein gutes Frühstück auch zu Fuß erreichen.
Squire Resort at the Grand Canyon, BW Signature Collection – 74 Highway 64, Tusayan, AZ 86023, USA
The Grand Hotel at the Grand Canyon – 149 State Highway 64, Tusayan, AZ 86023, USA
Holiday Inn Express & Suites Grand Canyon – 226 Highway 64, Tusayan, AZ 86023, USA
Viewpoints & Scenic Routes am South Rim
Hier einmal ein Überblick über alle Viewpoints und Routen am Grand Canyon South Rim:
- Mather Point
- Trail of Time
- Hermit Road
- Trailview Overhead
- Maricopa Point
- Powell Point
- Hopi Point
- Mohave Point
- Monument Creek Vista
- Pima Point
- Hermit Trailhead
- Desert View Drive
- Yaki Point
- Grandview Point
- Moran Point
- Lipan Point
- Navajo Point
- Desert View
Einige der Viewpoints lassen sich zu Fuß im Rahmen einer Wanderung entdecken oder mit den kostenlosen Shuttle-Bussen. Der Desert View Drive ist rund 45 km lang und daher sind diese Viewpoints nur mit dem Auto anzufahren.
Da wir nur etwas mehr als einen halben Tag am South Rim verbracht haben (was einfach viel zu kurz ist), haben wir uns nur für ein paar wenige Viewpoints entschieden, die wir ganz entspannt erreichen konnten. Die Aussicht ist glaube ich überall großartig und daher macht es Sinn, die Zeit zu genießen, anstatt von einem Viewpoint zum nächsten zu eilen.
Wandern am South Rim
Wir haben uns entschieden, den Grand Canyon zunächst zu Fuß zu erkunden und starteten unsere kleine Wanderung am Visitor Center. Von dort aus sind wir als erstes zum Mather Point gelaufen und dann über den Trail of Time bis hinauf zum Hopi Point. Die Strecke war ungefähr 7 km lang und war an einem Nachmittag gut zu bewältigen – genügend Zeit zum Genießen der Aussicht blieb dabei auch noch.
Der erste Blick auf den Grand Canyon ist für mich unvergesslich geblieben. Ich konnte mich gar nicht daran satt sehen und war direkt total fasziniert vom Grand Canyon.
Mather Point
Der Mather Point liegt auf einer Höhe von 2170 m und ist sehr nah am Visitor Center gelegen. Dementsprechend ist dieser Aussichtspunkt sehr gut besucht und bei unserem Besuch waren dort extrem viele Menschen – schwierig, die Aussicht so richtig zu genießen. Aber je weiter wir uns vom Visitor Center entfernten, desto weniger Menschen trafen wir noch.
Wanderung über dem Rim Trail
Unsere Wanderung führte vom Mather Point aus den Rim Trail entlang in Richtung Westen. So liefen wir zunächst über den Trail of Time bis zum Hopi House (ca. 3,5 km) und von dort aus weiter bis zum Bright Angel Trailhead.
Der Trail of Time beschäftigt sich mit der Entstehung des Grand Canyon und auf Info-Tafeln am Wegesrand werden die einzelnen Gesteinsschichten, die im Canyon in den verschiedenen Farben sichtbar sind, erklärt und es gibt kleine Steine zum Anfassen. Überall am Weg kann man durch eine dünne Baumreihe in den Grand Canyon schauen.
Den Bright Angel Trail konnten wir leider nicht herunterwandern, da wir nur für einen Tag am Grand Canyon waren. Für den Trail braucht man aber mindestens zwei Tage Zeit (einen Tag für den Abstieg und einen für den Aufstieg). Außerdem muss so eine Wanderung aufgrund der Übernachtung im Canyon langfristig geplant werden und ein entsprechendes Permit beantragt werden.
Wanderung über die Hermit Road
Vom Einstieg zum Bright Angel Trail aus kürzten wir die Strecke etwas ab und nahmen einen der kostenlosen Shuttle Busse. Mit dem Bus fuhren wir über die Hermit Road weiter bis zum Powell Point. Auch an der Hermit Road gibt es zu jeder Zeit großartige Ausblicke auf den Grand Canyon – auch unabhängig von den ausgewiesenen Viewpoints. Der Anstieg ist im ersten Teil der Hermit Road moderat und die Wanderung ist nicht allzu anstrengend.
Am Powell Point verweilten wir für eine kleine Zeit und wanderten dann noch den Berg ein Stückchen höher bis zum Hopi Point. Es war nun schon später Nachmittag und wir entschieden uns spontan, hier bis zum Sonnenuntergang zu bleiben und nicht noch weiter bis zum nächsten Aussichtspunkt zu laufen.
Sonnenuntergang am Hopi Point
Die Entscheidung, den Sonnenuntergang am Hopi Point zu erleben, war für uns goldrichtig. Von hier hatten wir einen super guten Ausblick über den Canyon und die Sonne tauchte alles in ein wunderschönes, warmes Licht. Der Sonnenuntergang war der schönste auf unserer ganzen USA-Reise, die Farben waren einfach einmalig und die Kulisse atemberaubend schön. Auch der Hopi Point war an diesem Tag nur wenig besucht, sodass wir den Sonnenuntergang wirklich in Ruhe genießen konnten.
Nachdem die Sonne untergegangen war, mussten wir uns am Hopi Point nur einmal umdrehen und konnten die rötliche Abenddämmerung sehen. Der Mond war zu diesem Zeitpunkt schon über dem Grand Canyon aufgegangen.
Zusammen mit den wenigen anderen Leuten, die mit uns am Viewpoint waren, nahmen wir dann den letzten Bus zurück nach Grand Canyon Village. Inzwischen war es auch richtig dunkel geworden und auf eine Wanderung durch die Dunkelheit hatten wir nun wirklich keine Lust mehr.
Von mir gibt es an dieser Stelle eine absolute Empfehlung für einen Abstecher zum Grand Canyon, auch wenn es nur ein Tag ist. Die wichtigsten Viewpoints am South Rim kannst du auch in relativ kurzer Zeit erkunden und viele wahnsinnig tolle Ausblicke in den Grand Canyon genießen.
Übernachten am Grand Canyon – Safetravels
Hallo Corinna, dein Bericht hat bei mir gerade nahezu nostalgische Erinnerungen geweckt. Vor vielen Jahren haben wir den Grand Canyon besucht und ebenfalls in Williams übernachtet. Ich erinnere mich noch gut an die Zugfahrt zum Grand Canyon, das war ein ziemliches Spektakel. Muss direkt mal mein altes Fotoalbum hervorkramen und in Erinnerungen an unsere Wanderung schwelgen. Liebe Grüße, Cornelia
Hallo Cornelia,
es freut mich, wenn ich dir hier noch einmal einige Erinnerungen bringen konnte.
Ich wusste gar nicht, dass man dort mit dem Zug hinfahren kann. Das ist ja cool.
Liebe Grüße
Corinna
Hallo Corinna,
ja der Grand Canyon ist schon fein. Das schöne am South Rim ist für mich v.a. der Rim Trail, wo man kilometerlang wandern oder radfahren kann und immer wieder tolle Aussicht hat. Am Desert View fand ich es auch sehr schön, es ist wieder anders. Und dann der North Rim – der hat seinen eigenen Charme. Es ist toll, dass dort nicht ganz so viele Leute unterwegs sind und die Grand Canyon Lodge ist atemberaubend, was die Lage betrifft.
Viele Grüße, Klaus
Hallo Klaus,
du scheinst ja alle Ecken am Grand Canyon zu kennen. Die Möglichkeiten zum Wandern fanden wir dort auch richtig gut.
Für den North Rim hatten wir leider gar nicht mehr genug Zeit, aber ich hatte auch gelesen, dass es dort super schön sein soll.
Liebe Grüße
Corinna
Liebe Corinna,
immer wieder sehr beeindruckend, der Grand Canyon!
Wir hatten vor vielen Jahren totales Glück und haben eine Cabin direkt am Rim ergattert, weil ein Paar nicht aufgetaucht ist und wir so am späteren Nachmittag das Zimmer last-Minute vergünstigt direkt übernehmen konnten. Absolut atemberaubend.
Herzliche Ostergrüße,
Sanne