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Der Deister ist ein Höhenzug mit zahlreichen Wäldern, der nur rund 30 km südwestlich von Hannover liegt und daher das perfekte Naherholungsgebiet in der Region ist. Rund um den Deister, dessen höchste Erhebung 405 m hoch ist, liegen 6 Städte und Gemeinden, die als perfekte Ausgangspunkte für Ausflüge und Wanderungen im Deister geeignet sind. Jeder der Orte bietet eigene Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten.
In der Stadt Springe z. B. ist nicht nur die historische Altstadt einen Ausflug wert, sondern auch das nahe gelegene Wisentgehege. In Barsinghausen lädt das Bergbaumuseum zu einem Besuch ein und in Bad Nenndorf gibt es ein ausgezeichnetes Mineral-, Moor- und Thermalheilbad. Der Deister bietet also ein abwechslungsreiches Programm für alle Interessen und auch zahlreiche Aktivitäten für Familien mit Kindern.
Bei meinem Ausflug in den Deister ging es für einen Vormittag zum Wandern in die Gemeinde Wennigsen. Ziel der Wanderung waren die Wennigser Wasserräder – wer da, so wie ich, an einfache hölzerne Wasserräder denkt, wird hier mächtig überrascht.
Ich habe den Ausflug in den Deister im Rahmen einer Pressereise nach Hannover mit der Hannover Marketing & Tourismus GmbH unternehmen dürfen. Meine Meinung ist aber in keiner Form davon beeinflusst worden.
Wanderung zu den Wennigser Wasserrädern
Die Wanderung zu den Wennigser Wasserrädern startete mit unserer Gruppe am Wanderparkplatz „Waldkater“ in Wennigsen. Zusammen mit Wanderführer „Deister-Winni“ ging es über den wundervoll gestalteten Walderlebnispfad hinein in den Wald. Der Wanderweg hat meist nur eine geringe Steigung und es geht über relativ breite Wanderwege bis hinauf zum Zielpunkt der Wanderung.
Der Erlebnispfad bietet unterwegs zahlreiche, liebevoll gestaltete Mitmach-Stationen, die sowohl für Kinder als auch Erwachsene sehr interessant und lehrreich sind. So gibt nicht nur Informationstafeln rund um den Wald, sondern auch ein Baumrätsel, Rätsel rund um Vögel und eine Station zum Vergleich der Sprungweite verschiedener tierischer Waldbewohner.
Unterwegs kommt man außerdem an einem der ältesten Bergbau-Orten der Region vorbei. An der Abraumhalde „Am Bröhn“ wurde bereits um 1642 Kohle im Deister gefördert. Heute weisen nur noch ein Schild sowie ein steiler Hang darauf hin, dass hier eine Zeit lang Kohle gefördert wurde. An anderen Stellen abseits des Wanderweges sind noch mehr Spuren des Bergbaus zu finden – hier gibt es teilweise bis zu 8 m tiefe Löcher im Boden (die so genannten Pingen). Keine Sorge – diese sind gut gesichert und gekennzeichnet. Und auch der „Blanke-Teich“, der kurz vor Erreichen der Wasserräder passiert wird, ist extra für den damaligen Bergbau angelegt worden. Mithilfe des Stauteichs wurde schon im 17. Jahrhundert die Kohleförderung durch Wasserkraft vereinfacht.
Vom Blanke-Teich aus sind es nur noch rund 500 m bis hinauf zu den Wennigser-Wasserrädern. Schon bevor die Wasserräder sichtbar werden, ist deren Klappern zu hören.
Die Wennigser-Wasserräder
Angekommen bei den Wennigser Wasserrädern war ich sehr überrascht von der Szenerie, die mich erwartete. Von klassischen Wasserrädern ist hier nämlich nichts zu sehen. Stattdessen gibt es farbenfrohe Miniatur-Modelle von verschiedenen, bekannten Geschichten, Landschaften, ein Riesenrad, ein Flughafen, eine Gondelbahn und vieles mehr zu entdecken. Alle Modelle werden durch Wasserkraft angetrieben und es gibt tolle Details zu entdecken.
Im Bild siehst du das Riesenrad, das durch Wasserkraft gedreht wird und daneben das Modell der Sesamstraße – hier kommt der grüne Oskar aus der Mülltonne heraus und verschwindet später wieder darin.
Einige Treppenstufen führen an den Modellen der Wasserräder im Einbahnstraßen-System hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. So können die Wasserräder von allen Seiten perfekt begutachtet werden.
Für die liebevoll gestalteten Wasserräder ist der Verein Bastlergemeinschaft der Wennigser Wasserräder e.V. verantwortlich. Die Vereinsmitglieder haben alle 21 Modelle der Wasserräder selbst entworfen und gebaut; inzwischen wird hierfür teilweise 3D-Druck genutzt um die detailgetreuen Figuren herzustellen. Und auch die Technik der Wasserräder wird von den Vereinsmitgliedern selbst ausgetüftelt und regelmäßig gewartet.
Von den Wennigser Wasserrädern zurück zum Waldkater
Für den Rückweg von den Wennigser Wasserrädern ging es für unsere Gruppe wieder (fast) den gleichen Weg zurück wie auf dem Hinweg. Wir haben lediglich einen kleinen Teil des Weges variiert und sind durch einige schmalere Pfade durch den Wald gewandert, was eine schöne Abwechslung zu den sonst eher breiten Forstwegen war.
Alternativ ist es auch möglich, die Tour ab den Wasserrädern zu einer größeren Runde auszuweiten und dem Naturerlebnispfad weiter zu folgen.
Die ganze Tour gibt es zum Nachwandern auch auf Komoot:
Weitere Informationen zum Wandern im Deister
Wenn du bei deiner Wanderung zusätzlich mit spannenden Geschichten und Informationen rund um die Region versorgt werden möchtest, unternimm deine Wanderung doch zusammen mit einem der Wanderführer aus dem Deister. Unser Wanderführer, der „Deister-Winni“ hat uns bei der kleinen Wanderung zu den Wasserrädern mit vielen spannenden Informationen rund um die Geschichte des Deister, den Bergbau und weiteren Sagen und Mythen rund um die Region versorgt.
Die Gemeinde Wennigsen bietet mit ihren Wanderführern z. B. spezielle, geführte „Entdeckertouren“ an – auch eigens für Kinder entwickelt.
Und für Familien mit Kindern lohnt es sich, einmal in der Touristeninformation vorbeizuschauen. Dort gibt es passend zu den Wanderungen noch Stempelpässe.
Abstecher nach Barsinghausen
In der Stadt Barsinghausen, die nur wenige Kilometer von Wennigsen entfernt ist, gibt es zahlreiche kulturelle Angebote. Hier gibt es ein Besucherbergwerk und eine Waldbühne sowie noch mehr Natur zum Wandern.
Bei unserem kleinen Ausflug in den Deister reichte die Zeit leider nicht mehr, um in Barsinghausen noch zu größeren Erlebnissen aufzubrechen. Aber wir haben extra zum Mittagessen einen Abstecher nach Barsinghausen gemacht. Unser Ziel war die Waldwirtschaft Bärenhöhle am Rande eines Waldes. Im Außenbereich konnten wir großartig sitzen und unser leckeres Essen genießen. Im Inneren des Gasthauses erwartet dich eine Mischung aus historischen und modernen Elementen.
Die Speisekarte bietet eine gute Auswahl an vegetarischen und saisonalen Gerichten zu moderaten Preisen.
Daher gibt es hier von mir eine klare Empfehlung für eine Einkehr in der „Bärenhöhle“, wenn du in der näheren Umgebung unterwegs bist.
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