Der Heidschnuckenweg in der Lüneburger Heide – Wanderung von Buchholz nach Niederhaverbeck (Etappe 2 – 4)

Der Heidschnuckenweg ist ein Premium-Wanderweg in der Lüneburger Heide, der in 13 Etappen von Fischbek bis Celle führt. Der Weitwanderweg in Norddeutschland zählt zu den Top Trails of Germany und ist insgesamt 223 km lang. Auf dem Heidschnuckenweg sind kaum Steigungen zu überwinden; die höchste Erhebung auf dem Wanderweg ist der Wilseder Berg mit 169 m ü. NN. Unterwegs ist die Landschaft abwechslungsreich und wechselt zwischen weiten Heideflächen, Wäldern und kleinen Dörfern.

Wir sind im August 2021 die Etappen 2 bis 4 von Buchholz in der Nordheide bis Niederhaverbeck gewandert. Da wir nur wenige Tage Zeit hatten, aber viel erleben wollten, haben wir jeweils 1,5 Etappen an einem Tag erwandert. Das ist mit ein wenig Kondition auch gar kein Problem, denn dann sind an zwei Tagen 23 bzw. 24 km zurückzulegen.

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Sandweg ist von einem kleinen Holzgeländer gesäumt und verläuft durch die Heide mit Gräsern und grünen Bäumen
Unterwegs zum Brunsberg

Kurze Informationen zur Lüneburger Heide

  • Naturpark Lüneburger Heide ist komplett autofrei und der erste Naturpark Deutschlands
  • liegt in Niedersachsen südlich von Hamburg
  • 107.000 Hektar großer Naturpark; darin befindet sich das 23.400 Hektar große Naturschutzgebiet Lüneburger Heide
  • Heideblüte jedes Jahr vom 08.08. bis 09.09.
  • größte zusammenhängende Heidefläche in Mitteleuropa
  • über 9000 Heidschnucken pflegen die Heidelandschaft
  • Wilseder Berg ist mit 169 m die höchste Erhebung der Lüneburger Heide
  • großes Netz an Wander- und Radwegen

Heidschnuckenweg Etappe 2: Wanderung von Buchholz nach Handeloh

Die Wanderung auf der 2. Etappe am Heidschnuckenweg beginnt direkt am Bahnhof in Buchholz in der Nordheide. Die Anreise ist also ganz unkompliziert mit der Bahn möglich. Die Strecke ist 15 km lang und Highlights am Weg sind der Brunsberg, der Pferdekopf sowie das Büsenbachtal.

Auf dieser Etappe am Heidschnuckenweg gibt es unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten. Nimm daher auf jeden Fall ausreichend Getränke und Snacks für den ganzen Tag mit.

Heidschnuckenweg Etappe 2 - Alle Fakten
  • Startpunkt: Buchholz in der Nordheide
  • Endpunkt: Handeloh
  • Strecke: 15 km
  • Höhenmeter: 121 m bergauf / 134 m bergab
  • höchster Punkt: 129 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Gehzeit: ca. 3 – 4 Stunden
  • Highlights: Büsenbachtal, Brunsberg, Pferdekopf, Höllenschlucht

Vom Bahnhof aus wanderst du zunächst rund 2 km durch Wohngebiete und an einem kleinen See in Buchholz vorbei. Danach zweigt der Wanderweg in einen Wald ab und über einen schönen Waldweg geht es weitere 2,5 km entlang der Bahnlinie bis in die Höllenschlucht. Auf den Waldwegen gilt es nur wenige Steigungen zurückzulegen und der Boden federt wunderbar unter den Füßen. In den Wäldern säumen Heidelbeersträucher den Wegesrand und liefern einen guten Snack für unterwegs. Die Höllenschlucht ist ein eingeschnittenes Tal inmitten der Wälder, das durchquert werden muss um das Naturschutzgebiet Brunsberg zu erreichen.

lila blühende Heide vor einem grünen Mischwald
beginnende Heideblüte im Naturschutzgebiet Brunsberg

Kurz hinter der Höllenschlucht lichten sich die Wälder und du erreichst die ersten Heideflächen und kannst schon den kleinen Anstieg zum Brunsberg erkennen. Der Brunsberg ist mit seinen 130 m Höhe die größte Erhebung auf der heutigen Wanderung und bietet einen beeindruckenden Rundumblick in die Heide und über das Naturschutzgebiet. Ein sandiger Weg führt inmitten der Heide hinauf zum Plateau auf dem Brunsberg; hier gibt es etliche Bänke für eine Verschnaufpause. Viele Wege führen vom Brunsberg auch wieder hinab in die Heide, der Heidschnuckenweg ist aber sehr gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Falls oben auf dem Plateau alle Sitzmöglichkeiten besetzt sind, gibt es im näheren Umfeld etwas tiefer auch noch einige Bänke.

Nach einer tollen Aussicht in der Heide am Brunsberg führt der Heidschnuckenweg wieder hinunter vom Brunsberg und hinein in die umliegenden Wälder. Über locker federnde Waldwege und einige Holzstege im Wald geht es weiter bis ins Büsenbachtal. Dort wartet mit dem Pferdekopf und einigen Heideflächen das nächste Highlight der Etappe. Der Pferdekopf ist mit 78 m Höhe nur eine kleine Erhebung, von der aus es aber einen guten Ausblick über das Büsenbachtal gibt. Direkt hinter dem Pferdekopf liegen die zauberhaften Feenteiche inmitten der Heidelandschaft. Über sandige Wege geht es am Pferdekopf wieder hinunter in die Heide und für einen weiteren Kilometer durch das wundervolle Büsenbachtal.

Frau mit Wanderrucksack steht auf einer Erhebung mit Blick in die Heidelandschaft
Ausblick in die Landschaft vom Pferdekopf
schmaler Holzsteg verläuft zwischen zwei Teichen inmitten von grünen Wiesen
Feenteiche im Büsenbachtal

Am Ende des Tals endet die Heidefläche und der Heidschnuckenweg verschwindet in einem lichten Wald. Über Wald- und Feldwege geht es nun die letzten 4,5 Kilometer weiter bis nach Handeloh. Die Etappe endet am kleinen Bahnhof des Ortes.

Heidelandschaft mit sandigen Wegen und grünen Bäumen im Hintergrund
Heidelandschaft im Büsenbachtal
Hotelempfehlung Wesel

Hotel Hillmers Hoff – Weseler Dorfstrasse 16, 21274 Wesel

Heidschnuckenweg Etappe 3 – Wanderung von Handeloh nach Undeloh

Wie bereits zu Beginn beschrieben, haben wir 1,5 Etappen an einem Tag erwandert. Daher sind wir die 3. Etappe von Handeloh nach Undeloh an zwei Tagen gelaufen und haben unterwegs in Wesel übernachtet. In diesem Beitrag gibt es jetzt dennoch die volle Etappe 3 und in einem weiteren Beitrag Etappe 4 auf dem Heidschnuckenweg zusammen mit einer wundervollen Wanderung durch die Heide von Niederhaverbeck nach Schneverdingen.

Heidschnuckenweg Etappe 3 - Alle Fakten
  • Startpunkt: Handeloh
  • Endpunkt: Undeloh
  • Strecke: 17 km
  • Höhenmeter: 138 m bergauf / 119 m bergab
  • höchster Punkt: 134 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Gehzeit: ca. 4 – 5 Stunden
  • Highlights: Weseler Heide, St. Magdalenen-Kirche Undeloh

In Handeloh startet die 3. Etappe auf dem Heidschnuckenweg direkt am Bahnhof; von dort aus verläuft der Wanderweg zunächst für 800 m parallel zur Bahnlinie, bevor der Weg eine Biegung macht und es zwischen Feldern über eine asphaltierte Straße weitergeht. Für die folgenden 7 Kilometer geht der Weg ohne nennenswerte Steigungen hindurch durch die Wälder. Mal sind es dichte Waldstücke mit sumpfigen Abschnitten, in denen der Weg über Holzbohlen zu überqueren ist, mal sind es lichte Wälder, durch die breite Wirtschaftswege führen. Am Ende der 7 Kilometer erreichst du das Örtchen Wesel, in dem es verschiedene Hotels und Restaurants für eine Einkehr gibt.

Aber Achtung: Als wir im August 2021 dort waren, hatten sämtliche Restaurants am Montag Ruhetag. Daher solltest du dich vorab informieren und ggf. wieder für die gesamte Etappe Proviant bei dir haben.

breiter Waldweg führt zwischen grünen Bäumen hindurch
Waldweg in Wesel

Hinter dem Hexenhaus in Wesel geht es wieder einmal in das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide und eine weite Heidelandschaft erwartet dich. Früh morgens ist es hier noch sehr ruhig und kaum Menschen sind unterwegs – für uns ein perfekter Start in den Tag mit tollen Ausblicken in die Heide. Der Heidschnuckenweg verläuft für rund 3,5 km durch die Weseler Heide über schmale Wanderwege. Auf dieser Strecke musst du rund 50 Höhenmeter bergauf zurücklegen, die aber ganz entspannt machbar sind. Am Wegesrand findest du immer wieder auch Bäume und wir haben sogar Steinmännchen entdeckt.

Baum mit einer Holzbank inmitten von Heidelandschaft
Ausblick in der Weseler Heide
Steinhügel in der Heidelandschaft bei Wesel
Steine inmitten der Heide
Heideflächen mit einem großen Baum im Hintergrund

Bei Verlassen der Heide führt der Wanderweg für ein paar Hundert Meter über einen Wanderparkplatz an einer größeren Straße, die allerdings nicht zu stark befahren ist. Direkt hinter dem Parkplatz muss die Straße einmal überquert werden und schon führt der Wanderweg weiter durch eine waldige Landschaft.

In Undeloh ist dann ein bisschen mehr los, als in der Ortschaft Wesel zuvor. Dort findest du das Heide-Erlebniszentrum, die historische Sankt Magdalenen Kirche und einen kleinen Markt. Außerdem gibt es einige Cafés und Restaurants sowie Anbieter für Kutschfahrten durch die Heide. Einen Besuch der fast 800 Jahre alten, kleinen Kirche kann ich nur empfehlen. Diese ist frei zugänglich und von Innen mit ihrer Holzbauweise auch sehr schön anzusehen.

Der Ort hat mich mit seinen schönen Fachwerkhäusern sehr begeistert. Außerdem gibt es neben den Einkehrmöglichkeiten in Restaurants auch eine Bäckerei und ausreichend Sitzgelegenheiten im Grünen für ein selbst mitgebrachtes Picknick. Dazu bietet sich z. B. die Wiese am Teich im Ort an oder mit Kindern auch der kleine Spielplatz hinter dem Heide-Erlebniszentrum.

Die 3. Etappe endet im Ortszentrum von Undeloh und es beginnt die 4. Etappe. Wenn du eigentlich nur bis nach Undeloh wandern möchtest, kann ich dir aber empfehlen, hinter dem Heide-Erlebniszentrum noch einige Meter weiterzulaufen und die wundervolle Heidelandschaft anzuschauen.

Blick über eine Wiese mit einem schmalen Weg zu einem hölzernen Glockenturm auf der rechten Seite und einem Fachwerkgebäude auf der linken Seite
St. Magdalenen Kirche in Undeloh
Fachwerkhaus im Grünen
Alter Schmiedehof Undeloh

Heidschnuckenweg Etappe 4 – Von Undeloh nach Niederhaverbeck

Da die Wanderung auf dem Heidschnuckenweg ein super Erlebnis ist, gibt es nun direkt noch alle Infos rund um die 4. Etappe von Undeloh nach Niederhaverbeck. Diese Etappe war aus meiner Sicht die schönste der drei Etappen, die wir gewandert sind. Unterwegs führt der Heidschnuckenweg nämlich durch unglaublich viele, große Heideflächen und es gibt mit dem Wilseder Berg einen echten Aussichtspunkt in „großer“ Höhe. Diese Etappe lohnt sich also wirklich, selbst, wenn du nur das erste Stück durch das Radenbachtal wanderst.

Heidschnuckenweg Etappe 4 - Alle Fakten
  • Startpunkt: Undeloh
  • Endpunkt: Niederhaverbeck
  • Strecke: 14 km
  • Höhenmeter: 123 m bergauf / 111 m bergab
  • höchster Punkt: 168 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Gehzeit: ca. 3 – 4 Stunden
  • Highlights: Radenbachtal, Wilsede, Heidemuseum „Dat ole Huus“, Wilseder Berg, Heidetaler Heide
breiter Sandweg führt zwischen lila blühenden Heideflächen hindurch
Heideflächen bei Undeloh

Direkt nach der Durchquerung von Undeloh tauchst du wieder in die Heide ein. Diese ist hier auf jeden Fall besser besucht als noch die Weseler Heide, trotzdem wird es wieder ruhiger, je weiter du dich vom Ort entfernst. Für rund 8 km verläuft der Heidschnuckenweg nun durch die Heide, ein stückweit über den Pastor-Bode-Weg und das Radenbachtal. Die Wege hier sind sandig und teilweise leicht ansteigend, der Blick über die umliegende Heide ist richtig toll und es macht Spaß zu wandern.

blühende Heide mit vereinzelten Bäumen und Gräsern
beginnende Heideblüte im Radenbachtal
Reetdachhaus inmitten von grünen Sträuchern und Bäumen
Häuschen in der Heide

Am Ende der Heide liegt der kleine Ort Wilsede, der neben einigen Bauernhöfen auch Restaurants beherbergt. Außerdem kannst du in Wilsede das Heidemuseum „Dat ole Huus“ besichtigen, bevor es zum Anstieg am Wilseder Berg weitergeht. Wilsede ist komplett autofrei und eventuell begegnen dir wieder einige Pferdekutschen, mit denen Besucher durch den Ort in die Heide fahren.

Der Anstieg zum Wilseder Berg ist mit rund 40 Höhenmetern noch einmal eine kleine Anstrengung, die sich allerdings richtig lohnt. Hinter dem Heidemuseum führt ein sandiger, von Bäumen gesäumter Weg hinauf auf die Anhöhe. Uns begegneten auf dem Weg zum Wilseder Berg viele Ausflügler, sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad, denn der Wilseder Berg ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Lüneburger Heide.

Oben am Wilseder Berg (169 m) angekommen wirst du auf der höchsten Erhebung der norddeutschen Tiefebene mit einem großartigen Rundumblick über die Heidelandschaft belohnt. Bei schönem Wetter kann man von dort aus wohl sogar bis nach Hamburg schauen. Bei unserem Besuch Anfang August blühte die Heide zwar noch nicht vollständig, der Blick war trotzdem unglaublich schön.

Weg mit Holzlatten am Rand führt durch Heide
Weg zum Wilseder Berg

Vom Wilseder Berg aus führt der Heidschnuckenweg wieder hinunter in die weite Heidelandschaft. Jetzt kannst du, wenn du Zeit hast, noch einen Abstecher zum Totengrund unternehmen. Dieses Tal gilt als eines der Highlights in der Lüneburger Heide. Der Abstecher ist hin- und zurück ca. 1,9 km lang. Wir konnten diese Runde leider nicht machen und vermutlich hätte es sich auch erst bei voller Heideblüte richtig gelohnt.

Wenn du dem Heidschnuckenweg folgst, geht es über einige kleinere Hügel noch für 2,5 km weiter durch die Heide bis die Wege von höheren Bäumen gesäumt wird und dann in einen Wald übergeht. Nun führt der Wanderweg weiter über Waldwege uns später über Kopfsteinpflaster bis zum Ort Niederhaverbeck, dem Ziel der heutigen Etappe.

Forstweg führt an der Heide entlang
Auf dem Weg nach Niederhaverbeck
Hotelempfehlungen Niederhaverbeck

Landhaus Haverbeckhof – Niederhaverbeck 2, 29646 Niederhaverbeck

Pension Menke – Niederhaverbeck 12, 29646 Niederhaverbeck

Weitere Informationen

Alle Informationen zu den Etappen auf dem Heidschnuckenweg findest du auf der offiziellen Homepage des Wanderweges. Dort findest du auch den Fahrplan für den kostenlosen Heideshuttle, den du nutzen kannst, wenn du nur Teilstücke des Wanderweges wandern möchtest und wieder zu einem Ausgangspunkt zurückkehren möchtest.

5 comments

  1. Ja, die Lüneburger Heide ist schon ein tolles Fleckchen Erde. Eigentlich auc h gut, dass das Leben dort früher so hart und ärmlich war – vielleicht ist deshalb noch so viel Landschaft und Natur über geblieben. Und nicht nur zur Heideblüte bietet die Heide Naturerlebnisse! Darüber habe ich auf meinem Blog ebenfalls einen Beitrag geschrieben.

    Beste Grüsse aus Bremen

    Torsten

    1. Hallo Torsten,
      wir waren ja auch kurz vor der richtigen Heideblüte dort und es war schon echt schön 🙂
      Gut, dass das jetzt alles ein Naturschutzgebiet ist und die Heide hoffentlich lange so erhalten bleibt.
      Ich schaue gerne auch auf deinem Blog vorbei, mal sehen, wo du dort so unterwegs warst 😉
      Viele Grüße
      Corinna

  2. Hach, wenn ich diese Fotos sehe bekomme ich gleich wieder Sehnsucht und möchte wieder in die Lüneburger Heide! Es ist soooo schön dort.
    Den Heidschnuckenweg bin ich noch nicht gewandert. Mein Highlight bisher waren der Wilseder Berg und der Totengrund.
    Ich hoffe, dass ich es nächstes Jahr wieder in die Lüneburger Heide schaffe.

    Liebe Grüße,
    Sina

    1. Hallo Sina,
      das ist auch wirklich eine wunderbare Gegend in Deutschland 🙂
      Hatte vorab auch deinen Blog-Beitrag zu deinen Highlights gelesen und fand die Bilder schon so schön. Ich muss auch auf jeden Fall noch einmal zur Heideblüte in die Lüneburger Heide – und dann auch in den Totengrund!
      Liebe Grüße
      Corinna

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