Wandern auf der Wandertrilogie Allgäu im Herbst – 4 Touren rund um Füssen

Der Herbst in den Bergen ist einfach wundervoll – die Wälder leuchten in bunten Rot- und Orangetönen, am Morgen ziehen Nebelschwaden mystisch über die Täler und bieten die perfekte Kulisse für eine idyllische Wanderung. Auch entlang der Wanderwege der Wandertrilogie Allgäu zeigt sich der Bergherbst von seiner besten Seite und in dieser Jahreszeit können alle Wanderer die wunderschöne Landschaft in all ihrer Farbenpracht und Ruhe erleben.

In diesem Beitrag zeige ich dir die vier Etappen der Wandertrilogie Allgäu rund um Füssen. Dabei geht es von Halblech bis nach Pfronten – über Schloss Neuschwanstein, den Tegelberg und die Burgruine Falkenstein. Diese Wanderungen habe ich vom Standort Füssen aus unternommen; es gibt ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz, sodass die Startpunkte jeder Tour innerhalb von rund 30 – 45 Minuten erreicht werden können. Mit der Gästekarte ist die Nutzung des regionalen ÖPNV übrigens auch kostenlos – ausgenommen sind die Gondelbahnen und der Bus von der Kenzenhütte. Natürlich kannst du die Wandertrilogie auch als Weitwanderung mit Hüttenübernachtung unternehmen; lediglich am Tegelberg gibt es derzeit keine Übernachtungsmöglichkeit.

Eine malerische Aussicht auf eine Berglandschaft mit dichten Wäldern in Herbstfarben unter einem bewölkten Himmel. Im Vordergrund sind grünes Gras und Büsche zu sehen, während die Bäume auf den Hügeln leuchtende Herbstfarben zeigen. Nebel hüllt die Berge in der Ferne ein.
Herbstfarben bei der Wanderung von Halblech zur Kenzenhütte

Ich habe die Wanderung im Rahmen einer Pressereise mit Füssen Tourismus und Marketing unternommen. Meine Meinung ist aber in keiner Form davon beeinflusst worden.

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Die Wandertrilogie Allgäu – Fakten

Die Wandertrilogie Allgäu feiert im Jahr 2024 ihr 10-jähriges Jubiläum und ist ein weitläufiges Wegenetz, auf dem Wanderer die abwechslungsreiche Landschaft des Allgäu erleben können. Es gibt drei Routen mit unterschiedlichen Konzepten: Wiesengänger-, Wasserläufer- und Himmelsstürmer-Route. Die Wiesengänger-Route ist für Wanderer, die lieber in der Ebene wandern und dabei mehr Strecke zurücklegen möchten, die Wasserläufer-Route richtet sich an naturliebende Wanderer und die Himmelsstürmer-Route an alle, die gerne in den Bergen mit vielen Höhenmetern unterwegs sind. An einigen Stellen überschneiden sich die Wanderwege der einzelnen Routen, sodass die Touren individuell geplant werden können und man nicht zwingend auf eine Route festgelegt ist.

Für die Wandertrilogie wurden keine neuen Wanderwege geschaffen, sondern bestehende Wanderwege genutzt. Das Wanderzeichen ist ein Symbol mit drei übereinander liegenden Steinen in der Farbe der jeweiligen Route: rot – Himmelsstürmer, blau – Wasserläufer, grün – Wiesengänger. Und wenn sich zwei Routen überschneiden, ist das Symbol auch entsprechend zweifarbig.

Infos zu allen Etappen der Wandertrilogie findest du auf der Homepage vom Allgäu.

Ein malerischer Außenbereich mit Informationstafeln und einer Holzbank vor einer Kulisse aus Herbstbäumen. Im Vordergrund steht eine blaue Box mit der Aufschrift „Wandertrilogie Allgäu“ mit einer dekorativen Steinskulptur. Ein Haus mit Rauch aus dem Schornstein ist zu sehen.
Startpunkt der Wanderung in Halblech
Übernachten in Füssen

Gästehaus Sankt Ulrich – Alatseestraße 1, 87629 Füssen

Wanderung von Halblech zur Kenzenhütte

Die Wanderung zur Kenzenhütte ist Etappe 1 der Himmelsstürmer-Route und liegt gleichzeitig auch auf der Wasserläufer-Route der Wandertrilogie Allgäu. Da hier beide Routen parallel verlaufen ist das Wanderzeichen rot und blau geteilt. Auf rund 14 km werden bei dieser Wanderung 637 hm bergauf und 171 hm bergab zurückgelegt. Insgesamt ist die Tour als mittelschwer gekennzeichnet.

Highlights
Bockstallsee, Wankerfleck, Wankerfleck-Kapelle, Kenzenhütte

Die Wanderung zur Kenzenhütte startet am Wanderparkplatz zur Kenzenhütte / Halblech [Adresse: Am Mühlbach 100, 87642 Halblech]. Von dort geht es zunächst ein Stück über einen Forstweg in den Wald hinein. Es folgen einige Anstiege, bei denen es schon eine super Aussicht ins Tal und auf die umliegenden Gipfel gibt. Nach dem ersten steilen Anstieg gelangten wir zu einem Wasserfall mit einem Bachlauf, dem Bärengraben. Diesen galt es zu überqueren – durch einige größere Steine im Bachlauf behielten wir weitgehend trockene Füße. An dieser Stelle ist im Herbst im Zusammenhang mit nassem Laub besondere Vorsicht geboten, da es zur rechten Seite steil bergab geht. Der Weg ist hinter der Querung des Bärengraben etwas schlecht erkennbar, aber es geht einfach direkt neben dem Bach über die Steine wieder hinunter. Beim Bergab-Wandern gibt es immer wieder schöne Ausblicke in die Umgebung. Nach ca. 2,5 km kamen wir zur Fahrstraße, auf der der Wanderweg weiter verläuft. Leider gibt es keine Alternative zur Wanderung an der Straße entlang, der Abschnitt ist aber auch nur etwa 1,5 km lang und du kannst dich auf den dann folgenden, wunderschönen Abschnitt der Wanderung freuen.

Nachdem wir die Fahrstraße hinter uns gelassen hatten, begann der beste Teil der Wandertour. Nach nur 700 m kommt der erste der drei Stauseen in Sicht und von nun an führt der Wanderweg immer leicht ansteigend am Wasser entlang, hinauf zum zweiten Stausee und bis zum Bockstallsee. Unterwegs gibt es zahlreiche Wasserfälle zu bewundern und wir wanderten idyllisch durch die – jetzt herbstlich gefärbten – Wälder. Der Bockstallsee ist besonders schön von Berggipfeln und Bäumen eingerahmt, die sich im Wasser spiegeln.

Ein ruhiger Bergsee, in dem sich die umliegenden Kiefern und felsigen Gipfel spiegeln. Der Himmel ist bedeckt und einige Bäume zeigen herbstliche Farben, die der grünen Landschaft einen Hauch von Gold und Orange verleihen.
Blick über den Bockstallsee

Über eine Brücke überquerten wir den See und es folgte ein kurzer Anstieg über einen Steig bis zum Wankerfleck. Dieses Hochplateau ist zurecht eines der Highlights auf der heutigen Wanderung und ich war richtig begeistert von diesem wunderschönen Ort. Umgeben von hohen Berggipfeln ist das Plateau mit Wiese und freistehenden Bergahorn bewachsen. Mitten hindurch schlängelt sich der schmale Wanderweg.

Nach Überqueren des Hochplateaus kamen wir an einer Gabelung auch schon zur Wankerfleck-Kapelle. Diese ist eine Gedenkstätte für verunglückte Bergsteiger. Durch ihre Lage direkt vor dem Berggipfel des Geiselstein ist die Kapelle ein beliebtes und wunderschönes Fotomotiv.

Ein gewundener Feldweg führt durch ein üppig grünes Tal mit verstreuten immergrünen und laubabwerfenden Bäumen. Im Hintergrund erheben sich bewaldete Berge unter einem teilweise bewölkten Himmel und zeigen Flecken von Herbstfarben.
Hochebene Wankerfleck
Eine kleine Holzkapelle steht auf einer grasbewachsenen Lichtung, umgeben von Herbstbäumen, mit einem majestätischen Berggipfel im Hintergrund. Im Vordergrund sind eine Holzbank und ein Baumstumpf unter einem teilweise bewölkten Himmel zu sehen.
Wankerfleck-Kapelle

Wieder zurück auf dem Wanderweg gelangten wir nach kurzer Zeit noch zu einem breiten Wasserfall, über den eine Brücke führt. Direkt dahinter kommt ein letzter steiler Anstieg durch den Wald bis hinauf zur Kenzenhütte. Die Kenzenhütte ist in der Sommersaison bis Oktober geöffnet und ein toller Platz für eine Einkehr nach der Wanderung – die Kaspressknödelsuppe war unglaublich lecker. Es gibt auch Übernachtungsplätze in der Hütte für alle, die von hier aus direkt am nächsten Tag weiter wandern möchten.

Wer – so wie wir – von der Kenzenhütte aus zurück zum Wanderparkplatz gelangen möchte, kann den regelmäßig verkehrenden Kenzenbus hinunter nehmen. Die einfache Fahrt ins Tal kostet für Erwachsene 5 €, Kinder bis 5 Jahre kostenfrei, Kinder 6-10 Jahre fahren zum halben Preis. Dieser Bus wird durch ein privates Unternehmen betrieben und die Fahrt ist daher nicht in der Gästekarte inbegriffen.

Wanderung von Hohenschwangau zum Tegelberg

Die Wanderung von Hohenschwangau zum Tegelberg ist eine Variation der offiziellen Route der Wandertrilogie Allgäu, die natürlich direkt an die zuvor beschriebene Wanderung anschließt und vom Kenzenhaus zum Tegelberg führt. Allerdings gab es in diesem Jahr einen sehr frühen Wintereinbruch und viel Regen, sodass die Wanderung über den Grat nicht so viel Sinn ergeben hat. Daher wurde hier eine alternative Route gewählt, die auf halber Strecke wieder auf die Wandertrilogie Allgäu trifft. Die hier gewanderte Route ist mit knapp 17 km und 1.200 hm bergauf genau so anspruchsvoll, wie die Tour über die Wandertrilogie Allgäu. Es gibt einige leicht ausgesetzte Stellen und eine gute Kondition ist erforderlich.

Highlights
Schloss Neuschwanstein, Marienbrücke, Bleckenau, Aussicht vom Tegelberg

Auch wenn die aussichtsreiche Wanderung über den Grat entfällt, startet die Tour in Hohenschwangau mit einem Highlight – dem Abstecher zur Marienbrücke mit perfektem Blick auf Schloss Neuschwanstein. Da die Marienbrücke hier direkt am Anfang der Tour liegt und wir somit frühzeitig am morgen dort waren, waren noch nicht die üblichen Besuchermassen dort und wir konnten ganz in Ruhe die Aussicht auf Schloss Neuschwanstein genießen. Auf dem Weg hinauf geht es außerdem direkt am Schloss vorbei, sodass wir auch noch verschiedene Aussichtspunkte „mitnehmen“ konnten. Der Aussichtspunkt „Jugend“ bietet einen tollen Blick hinunter ins Tal auf die Seen und das Schloss Hohenschwangau – in unserem Fall noch mit Nebelschwaden, die eine ganz besondere Stimmung gezaubert haben.

Eine malerische Landschaft zeichnet sich durch einen ruhigen See aus, der von Bergen und üppigen Wäldern umgeben ist. In der Ferne liegt ein Dorf im Tal, wobei eine Mischung aus Herbstlaub und Nebelwolken die ruhige Atmosphäre verstärkt.
Blick auf Hohenschwangau und den Alpsee am frühen Morgen

Nach dem kurzen Fotostopp auf der Marienbrücke führte uns der Weg durch den Wald und über den Wasserleitungsweg stetig bergauf bis in die Bleckenau. Ab jetzt gab es noch mehr bunt gefärbtes Herbstlaub und die Pöllat, die direkt neben dem Wanderweg verläuft. Zwischendurch fließt die Pöllat in kleinen Wasserfällen hinunter und es ist einfach idyllisch und ruhig hier. Nach einer Wanderung von insgesamt rund 9 km erreichten wir die Jägerhütte, die aktuell nicht bewirtschaftet ist – unsere frühe Mittagspause legten wir trotzdem hier in der Herbstsonne ein. Hinter der Jägerhütte verließen wir den Forstweg und wanderten über eine Wiese steil hinauf und folgten den schmalen Pfaden über Wurzeln und Steine bis wir an einer Gabelung wieder auf die Wegweiser der Wandertrilogie Allgäu trafen.

Nachdem wir eine Weile nur bergauf gelaufen sind, ging es nun wieder ein Stückchen bergab. Über einen ausgesetzten und schmalen Wanderweg querten wir das Geröllfeld mit einem unglaublich schönen Bergpanorama an unserer Seite. Diese Passage ist ausgesetzt und erfordert auf jeden Fall Schwindelfreiheit. Nachdem wir das Geröllfeld hinter uns gelassen hatten ging es über matschige Wiesen mit Wegen aus Holzbohlen weiter; das Panorama blieb noch eine ganze Weile erhalten, bis es wieder hinein in den Wald ging. Nach gut einem Kilometer bergab sollte es ab sofort nur noch mehr oder weniger steil bergauf gehen. Inzwischen kreuzten auch einige andere Wanderwege unseren Weg, sodass wir auf mehr andere Wanderer trafen, je näher wir dem Gipfel des Tegelberg kamen.

Kurz vor dem Ziel passierten wir noch den „Ort der Besinnung“ – hier gibt es ein Kreuz sowie eine kleine Kapelle. Dieses ehemalige Lifthäuschen wurde erst kürzlich so schön hergerichtet. Vom „Ort der Besinnung“ aus führt der Wanderweg auf direktem Weg zur Bergstation der Tegelbergbahn und wir erreichten unser Ziel wenige Minuten später.

Eine kleine Holzkapelle mit Schindeldach steht auf einem grasbewachsenen Hügel. In der Nähe steht ein großes Holzkreuz. Im Hintergrund sind Kiefern zu sehen, in der Ferne sind Berge zu sehen. Eine Person geht einen Pfad entlang.
„Ort der Besinnung“ am Tegelberg

Am Tegelberg angekommen gibt es noch zwei Möglichkeiten weiter zu wandern: die Königsrunde oder bis zum Gipfel des Branderschrofen (1.881 m). Die Königsrunde ist eine leichte Rundwanderung, die ca. 25 Minuten dauert und noch einige tolle Aussichten auf die Seen rund um Füssen sowie die umliegenden Gipfel wie den Säuling bieten. Wer noch zum Branderschrofen wandern möchte, startet auch auf der Königsrunde; hier gibt es auf halber Strecke eine Gabelung, an der es zum Branderschrofen geht. Der Branderschrofen ist ein Felsen, der nur über ausgesetzte und mit Seilen versicherte Wege zu erreichen ist. Es ist also ein wenig Kraxelei erforderlich um zum Gipfel zu gelangen. Der Weg zum Gipfelkreuz dauert ca. 35 Minuten.

Felsiger Berggipfel mit einem großen Kreuz auf dem Gipfel. Menschen klettern unter einem bewölkten Himmel das zerklüftete Gelände hinauf. Zwischen den Felsen ist spärliche Vegetation zu erkennen.
Gipfelkreuz am Branderschrofen
Tipp
In diesem Blogpost findest du weitere Wanderungen zum Tegelberg

Wanderung vom Tegelberg zum Lechfall

Unsere Wanderung vom Gipfel des Tegelberg bis hinunter nach Hohenschwangau und weiter zum Lechfall in Füssen startete in strömendem Regen – dementsprechend war die Aussicht zunächst nicht sonderlich gut. Gut also, dass wir am Vortag noch bei besserem Wetter oben am Tegelberg waren. Das Wetter blieb den ganzen Tag über durchwachsen, aber immerhin wurde der Regen nach einer Weile weniger und die Wolkendecke hat sich verzogen. Gute Bedingungen für eine super Aussicht auf Schloss Neuschwanstein im unteren Bereich der Wanderung.

Highlights
Schloss Neuschwanstein, Schloss Hohenschwangau, Alpsee, Lechfall

Die Wanderung beginnt an der Bergstation der Tegelbergbahn und führt steil bergab zunächst in Richtung der Klettersteige. Dort geht es auf dem Weg geradeaus in Richtung Marienbrücke weiter in den Wald hinein. Der Wanderweg ist die meiste Zeit über schmal, mit vielen Wurzeln und Steinen und teilweise ausgesetzt und schlängelt sich in zahlreichen Kehren bis hinunter zur Marienbrücke. Immer wieder lichtet sich der Wald und es gibt schöne Ausblicke hinunter ins Tal, auf Schloss Hohenschwangau oder auf den Säuling und die umliegenden Berge. Schloss Neuschwanstein kommt erst im unteren Bereich des Weges zum Vorschein. Hier gibt es einen Aussichtspunkt, der auch gesichert ist. Ab dort begegneten wir auch wieder unglaublich vielen Menschen, nachdem wir den Wanderweg zuvor die meiste Zeit für uns alleine hatten.

Ein Blick auf Schloss Neuschwanstein, umgeben von bunten Herbstbäumen. Das Schloss steht majestätisch vor einer Kulisse aus sanften grünen Hügeln, entfernten Seen und einem bewölkten Himmel.
Schloss Neuschwanstein

Nach ungefähr 6 km und 900 Höhenmetern bergab erreichten wir Hohenschwangau in der Mittagszeit. In Hohenschwangau gibt es neben dem Schloss Hohenschwangau auch das Museum der bayerischen Könige. Hier unternahmen wir eine kurze, sehr informative und spannende Führung durch die Geschichte der Wittelsbacher, denen auch heute noch z. B. das Schloss Hohenschwangau gehört. Das Museum liegt direkt am Alpsee, wo auch die Wanderung auf der Wandertrilogie weitergeht.

Bevor wir aber richtig auf der Wandertrilogie weiter wanderten, machten wir noch einen Abstecher zum leicht erhöht liegenden Aussichtspunkt „Pindarplatz“ mit bester Sicht auf den Alpsee. Von dort aus ging es dann auf dem Alpenrosenweg weiter auf einem leicht zu wandernden Pfad durch lichte Wälder. Nach kurzer Zeit sah ich schon den Schwansee durch die Bäume glitzern, der ein stückweit unterhalb des Wanderweges gelegen ist.

Nach 2,5 km verließen wir den Alpenrosenweg und wanderten auf nun breiteren Wegen immer weiter in Richtung Lechfall. Eigentlich führt die Wandertrilogie Allgäu dort nicht vorbei sondern biegt vorher nach rechts ab in Richtung Kalvarienberg. Der Kalvarienberg bietet eine super Aussicht auf Füssen, wenn das Wetter gut ist – in meinem Blog-Artikel über Füssen findest du dazu alle Infos. In unserem Fall hatte es inzwischen aber wieder leicht angefangen zu regnen und war sehr bewölkt. Daher haben wir uns den Aufstieg gespart und sind stattdessen bis zum wunderschönen Lechfall gewandert.

Wanderung von Füssen nach Pfronten

Auf der Tour von Füssen nach Pfronten liegen einige tolle Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten am Weg. Ganz zu Beginn passiert man den Alatsee, dann geht es über den Zirmgrat weiter bis zur Burgruine Falkenstein. Insgesamt werden hier auf einer Strecke von rund 15 km ca. 770 Höhenmeter bergauf und bergab zurückgelegt und es gibt einige steile An- und Abstiege. Da der höchste Punkt der Wanderung auf 1.300 m liegt, lässt sich diese Wanderung – je nach Witterung – auch noch bis in den November hinein gut unternehmen.

Highlights
Alatsee, Saloberalm, Aussicht am Zirmgrat, Burgruine Falkenstein

Heute morgen brauchten wir keinen Transfer um zum Startpunkt der Wanderung zu gelangen, denn unser Hotel lag in Bad Faulenbach und wir konnten direkt von dort starten. In Faulenbach beginnt der Untere Kobelweg, auf dem wir schnell im Wald waren und leicht erhöht an den Ausläufern von Füssen entlang liefen. Ab dort ist auch schon die Wandertrilogie Allgäu mit dem bekannten blau / rot geteilten Wegweiser für die Himmelsstürmer- und Wasserläufer-Route ausgeschildert.

Bei der hier aufgezeichneten Tour gibt es leichte Abweichungen von der eigentlichen Strecke der Wandertrilogie. Ganz zu Beginn führen verschiedene Wege zum Alatsee.

Der Alatsee ist auch gleich das erste Highlight der heutigen Tour. Nachdem wir die Wälder nach gut 3 km entspannter Wanderung mit nur wenigen Steigungen verließen, führte der Weg für etwa 1,4 km an einer Forststraße entlang. Am Rande der Straße fließt der Faulenbach und wir waren von grünen Wiesen umgeben bis der Alatsee in Sicht kam. Direkt am Alatsee gibt es ein Gasthaus und ein Kneippbecken. Der Alatsee ist richtig idyllisch gelegen und von zahlreichen Berggipfeln umgeben; wer mag, kann hier sogar baden gehen, denn die Wasserqualität ist sehr gut.

Malerischer Blick auf einen ruhigen See, umgeben von leuchtendem Herbstlaub auf sanften Hügeln. Das stille Wasser spiegelt die gedämpften Farben des Waldes wider, mit einem bewölkten Himmel darüber und einer grasbewachsenen Uferlinie im Vordergrund.
Alatsee

Hinterm Alatsee beginnt der erste Anstieg des Tages auf einer Schotterstraße, die hinauf zur Saloberalm führt. Hier gibt es leider keinen alternativen Weg, der weniger steil oder etwas interessanter ist. Auch wenn der Weg an sich nicht so schön ist, lohnt es sich doch zwischendurch einmal, einen Blick zurück zu werfen. Dann kannst du bei schönem Wetter nämlich bis zur Zugspitze schauen und ein super Panorama entdecken. Bis zur Saloberalm werden auf einer Strecke von einem Kilometer 200 Höhenmeter zurückgelegt.

Oben an der Saloberalm angekommen, hatte ich die Mühen des Aufstiegs direkt wieder vergessen, denn die Alm ist super schön gelegen – umgeben von grünen Weiden und mit einem tollen Ausblick auf die Berge. Was direkt auffällt ist ein Schild „Achtung Staatsgrenze“ – ab jetzt wird im Grenzgebiet zu Österreich gewandert und unterwegs fanden wir immer wieder Grenzsteine, die auf die Staatsgrenze hinweisen. Die Saloberalm selbst liegt übrigens auch in Österreich und gehört zur Gemeinde Vils. Direkt neben der Alm führt unser Wanderweg der Wandertrilogie über eine Wiese leicht ansteigend in die Wälder hinein. Auf dem ersten Stück sind es nur vereinzelte Bäume, deren Blätter jetzt bunt gefärbt waren.

Nach einem kurzen Stück entspannter Wanderung folgte der steilste Anstieg der Tour bis hinauf auf den Zirmgrat – 150 Höhenmeter auf 600 m Strecke. Auf einem Pfad geht es über Wurzeln und Steine durch die Wälder – trotzdem gibt es immer wieder einen guten Ausblick ins Tal. Oben am Zirmgrat lichtet sich der Wald und auf einem kleinen Plateau konnten wir einen unglaublich tollen Ausblick ins Tag genießen. Unter uns lagen die Orte Vils und auch Teile von Pfronten waren schon zu sehen. Über den Grat hinweg ging die Wanderung nun mit einem leichten Abstieg weiter – du siehst, diese Wanderung ist ein ständiges auf und ab.

Nach gut einer halben Stunde kam dann auch schon die Burgruine Falkenstein auf einem Berggipfel in Sicht. Bis dorthin galt es aber noch einmal einige Höhenmeter zu überwinden. Der Weg führt über Serpentinen an einem mit Geländer gesicherten, steinigen Weg bergauf. Zuerst gelangten wir zum Hotel „Blaue Burg“, das unterhalb der Burgruine gelegen ist. Von dort ein Weg zur Burgruine ab, die über einige Stufen erreicht werden kann. Die Aussicht ist überall sehr gut; perfekt ist sie allerdings, wenn man noch nach ganz oben in die Burgruine hinein klettert. Dort gibt es noch einen weiteren Aussichtspunkt mit bestem Blick über das Allgäu – wir hatten so gutes Wetter, dass wir die Seen rund um Füssen, Schloss Neuschwanstein, den Tegelberg und viele weitere markante Punkte in der Umgebung finden konnten. Der Aufstieg zur Burgruine Falkenstein lohnt sich also auf jeden Fall.

Zur Einkehr ging es für uns dann in die „Blaue Burg“; das Restaurant ist mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und die Terrasse ist ein weiteres Highlight. Das Essen war auch unglaublich lecker und so setzten wir die Wanderung gut gestärkt fort.

Von der Blauen Burg aus geht es natürlich erst einmal wieder bergab – in zahlreichen Serpentinen und vorbei an der wunderschön hergerichteten Mariengrotte unterhalb der Burgruine Falkenstein. Wer mag, kann hier noch eine Kerze anzünden oder ein kurze Besinnungspause einlegen. Dann geht es in zahlreichen Serpentinen für rund einen Kilometer über Stock und Stein durch die Wälder steil bergab. Unten angekommen kann man noch einmal schön hinüber zur Burgruine schauen und die Umgebung auf sich wirken lassen. Nach einem letzten kurzen Anstieg ist der restliche Weg ganz entspannt zu wandern. Die letzten 3 Kilometer der Tour führt der Wanderweg auf einem breiten Schotterweg stetig sanft bergab bis nach Pfronten hinein. Zunächst geht es noch an Wiesen und Feldern vorbei und auf dem letzten Stück durch ein Wohngebiet, bis wir zum Bahnhof kamen. Am Bahnhof in Pfronten endete unsere Wanderung und mit dem Bus fuhren wir wieder zurück nach Füssen.

Ein gewundener Schotterweg führt durch üppige grüne Felder, gesäumt von Holzzäunen. Hohe Kiefern säumen den Weg, in der Ferne sind unter einem teilweise bewölkten Himmel eine malerische Bergkette und eine kleine Stadt zu erkennen.
Wandern mit Blick auf Pfronten

6 comments

  1. Hallo Corinna! Ein toller Beitrag und die Bilder geben gut wieder, wie schön es auf unseren Wandertouren bei Füssen war. Momentan ist bei uns alles grau in grau und da erinnere ich mich gerne an den größtenteils sonnigen Aufenthalt in Füssen zurück. Es hat mich sehr gefreut, dich kennenzulernen.

    Herzliche Grüße aus Limburg, Jörg

    1. Hallo Jörg,
      vielen Dank für deine Nachricht. Hier ist es ebenfalls sehr trüb aktuell – gut, dass das vor vier Wochen im Allgäu noch etwas anders war. Die Touren und die Gruppe waren wirklich großartig 🙂
      Liebe Grüße
      Corinna

  2. Hi Corinna,

    wirklich tolle und sehenswerte Touren, die du da beschrieben hast. Wir sind auch sehr gerne im schönen Allgäu beim Wandern unterwegs. Leider haben wir es dieses Jahr gar nicht so oft geschafft, wie wir wollten.
    Im letzten Jahr haben wir die Route vom Weißensee zum Alatsee und bis zum Schloss Neuschwanstein gemacht. Keine wirkliche Wanderung, aber auf jeden Fall eine schöne Runde. 😉

    1. Hallo Christian,
      die Region ist wirklich wunderschön zum Wandern. Ich war jetzt auch schon zum zweiten Mal dort und konnte noch einmal ganz neue Orte entdecken.
      Man muss ja auch nicht immer eine riesige Wanderung unternehmen, um einen schönen Tag zu haben. Bei eurer Runde hattet ihr doch einige schöne Highlights dabei 🙂
      Liebe Grüße
      Corinna

    1. Ich hab mich auch sehr gefreut, noch einmal bei euch im schönen Füssen zu Besuch zu sein. Es waren wirklich vier großartige Tage mit toller Organisation und Programm 🙂

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