Ausblick auf den Gardasee und den Ort Garda
Europa,  Italien

Gardasee – Urlaub an Italiens größtem See

Der Gardasee ist Italiens größter See und ein beliebtes Urlaubsziel im Norden von Italien. Rund um den See findest du hübsche Städtchen mit kleinen Gassen und einigen tollen Sehenswürdigkeiten.

Vielleicht hast du schon mitbekommen, dass wir im Juli 2019 auf einem kleinen Roadtrip durch Italien unterwegs waren. Unsere dritte Station war der Gardasee in Norditalien. Der See ist natürlich viel zu riesig, um alle Orte und Regionen innerhalb weniger Tage zu erkunden. Deshalb sind wir im Südosten geblieben, wo wir auch unser Hotel gebucht hatten.

Mein Fazit zum Gardasee allgemein einmal vorab: Der See ist traumhaft schön und teilweise hatte ich das Gefühl, am Meer zu sein, weil das gegenüberliegende Ufer gar nicht zu sehen war. Die Landschaft hat uns auch super gut gefallen und für einen Aktivurlaub ist der Gardasee aus meiner Sicht perfekt geeignet. Für einen reinen Erholungsurlaub würde ich hier allerdings nicht herfahren, weil es dafür – zumindest im Südosten – zu wenig Möglichkeiten gibt, in Ruhe und bequem am See zu liegen.

Alle Infos zum Gardasee
  • größter See in Italien
  • Fläche: 370 m²
  • Länge: 51,9 km / Breite: 17,2 km
  • Weinbaugebiete in verschiedenen Regionen des Gardasee
Figur einer Frau sitzt am Ufer des Gardasees

Kosten für unseren Aufenthalt am Gardasee

Wir haben 4 Nächte und somit gut 4,5 Tage am Gardasee verbracht. Übernachtet haben wir in einem Hotel, das ich an dieser Stelle leider nicht wirklich weiterempfehlen kann. Die Lage war für uns zwar sehr gut und die Ausstattung war in Ordnung, die Sauberkeit und das Frühstück ließen aber leider zu wünschen übrig.

Insgesamt waren die Kosten fürs Essen gehen im Restaurant, wie auch schon in Mailand, relativ hoch. Trotzdem waren wir natürlich jeden Abend essen und haben uns zwischendurch auch mal ein Eis gegönnt. Für mittags hatten wir meist einen Apfel dabei, bei den hohen Temperaturen war der Appetit da ohnehin nicht so groß 😉

Als Aktivitäten haben wir nur an einem Tag Fahrräder ausgeliehen und einen Tag in Verona verbracht. Alle anderen Erlebnisse waren für uns kostenlos. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ungefähr 542 € für 4 Tage. Die genaue Aufschlüsselung auf die einzelnen Kostenpunkte folgt jetzt:

  • Hotel: 300 €
  • Essen: 135 €
  • Fahrräder: 24 €
  • Verona:
    • Parken: 18 €
    • Tickets für die Oper: 50 €
    • Eintritte: 6 €
  • Maut für die Strecke Mailand – Lazise: 9,60 €
Burg und alte Stadtmauern in einem grünen Park
Stadtmauern in Lazise

Lazise | Kleinstadt im Südosten des Gardasee

Der Ort Lazise liegt am südöstlichen Ufer des Gardasee und hat rund 7.000 Einwohner. Mich hat der kleine Ort mit seiner schönen Altstadt und der toll angelegten Uferpromenade begeistert. Wobei in allen Orten am Gardasee die historischen Stadtkerne mit ihren kleinen Gassen wirklich zauberhaft waren.

Historische Altstadt | Lazise

Die historische Altstadt von Lazise wird durch die gut erhaltenen Stadtmauern mit einer Scaliger-Burg begrenzt. Im Inneren der Mauern sind etliche kleine Gassen mit Geschäften und Restaurants zu finden. Gerade bei heißen Temperaturen ist es in den Gassen noch angenehm kühl.

Entlang des Ufers lädt die Uferpromenade dazu ein, spazieren zu gehen und im gesamten Bereich gibt es viele Bänke, auf denen sich die Aussicht auf den See entspannt genießen lässt.

Wir haben den Ort ganz in Ruhe erkundet und sind während unseres Aufenthalts in der Innenstadt immer wieder durch andere Gassen gelaufen und haben viele schöne, kleine Lädchen entdeckt.

kleine Gasse in Lazise am Gardasee
kleine Gassen in der Altstadt von Lazise

Scaliger-Burg

Die Scaliger-Burg wurde im 9. Jahrhundert zu Verteidigungszwecken errichtet und ist heute eine der am besten erhaltenen Burgen am Gardasee. In vielen Orten sind die Überreste alter Scaliger-Burgen zu finden. Die Burg ist umgeben von einer schönen, großen Parkanlage. Durch die Stadttore ist der Altstadtbereich von Lazise zu erreichen.

Burg von Lazise am Gardasee
Burg und Stadtmauern in Lazise
Stadtmauer auf der rechten Seite, links ein rot gestrichenes Haus mit Blumen

Hafen

Es gibt zwei Hafenbereiche in Lazise, einen etwas größeren am Ende der Altstadt und einen kleinen inmitten der Altstadt. Das Hafenbecken ragt hinein bis in die Altstadt und kleine Sportboote legen hier an. Mir hat dieser kleine Hafen super gut gefallen, weil er einfach mal etwas außergewöhnlicher ist und von schönen, alten Gebäuden umgeben ist. An diesem Hafen kommst du übrigens automatisch vorbei, wenn du durch die Altstadt läufst.

Strand / Ufer des Gardasee

Die Uferpromenade beginnt in der Altstadt und verläuft von hier aus weiter bis nach Garda. Lange Spaziergänge am See entlang sind also möglich und absolut lohnenswert. Direkt an der Uferpromenade in Lazise befinden sich natürlich viele Restaurants mit Blick auf den See und es gibt Bänke zum Entspannen.

Uferpromenade mit Bäumen, daneben der Gardasee
Uferpromenade in Lazise

An unserem ersten Tag waren wir an einem langen „Strand“ am südlichen Ende von Lazise. Schnell stellten wir fest, dass die Strände am Gardasee in dieser Gegend allesamt sehr schmal sind und es entweder sehr grobe Kies-Strände oder Wiesen sind. Der Kies-Strand in Lazise liegt direkt an einem der vielen, riesigen Campingplätze und war dementsprechend sehr gut besucht, fast schon überfüllt. Schatten war Mangelware und so legten wir uns nur für ein Stündchen mit unserem Buch hierher. Der Strand war zwar nicht so toll, aber der Gardasee ist einfach wunderschön und das Wasser war richtig erfrischend.

Sonnenuntergang über dem Gardasee

Die Uferpromenade in Lazise ist der perfekte Ort um einen romantischen Sonnenuntergang über dem Gardasee zu erleben. Abends ab 19:00 Uhr wird es zwar richtig voll an der Promenade, weil alle Urlauber jetzt essen gehen, trotzdem herrscht hier eine angenehme Atmosphäre. An der Promenade stehen einige Bänke, von denen aus es einen super Blick auf den Gardasee gibt. Wir hatten Glück, einen Platz auf einer Bank zu ergattern und schauten so den wundervollen Sonnenuntergang an. Auf dem See war noch einiges los, wir beobachteten eine Schwanen-Familie, Möwen und ein Ausflugsschiff kam auch noch zurück in den Hafen.

Für uns war der Sonnenuntergang ein perfekter, romantischer Moment auf unserer Reise 🙂

Sonnenuntergang über dem Wasser, eine Möwe fliegt und ein Boot im Hintergrund
Sonnenuntergang in Lazise

Bardolino | Städtchen an der Ostküste des Gardasee

Bardolino liegt zwischen den Orten Lazise und Garda und hier befindet sich ein bekanntes Weinanbaugebiet (wusste ich nicht, trinke aber auch nicht so oft Wein). Der Ort ist sehr lang gezogen und gar nicht mal ganz so klein. Von Lazise aus sind wir zu Fuß bis hierher gelaufen und waren gute 7 km und 1,5 Stunden unterwegs. Das hatten wir ein wenig unterschätzt, denn der Weg über die Uferpromenade ist natürlich etwas länger, als der direkte Weg an der Straße. Dafür lässt es sich auf der Promenade gut und entspannt laufen und wir haben viele Foto-Stops eingelegt.

In der Mittagszeit kamen wir in Bardolino an und kurz vor Beginn der Altstadt und des Hafenbereichs fanden wir eine kleine Landzunge mit einer größeren Liegewiese. Hier gab es sogar ein klein wenig Schatten und wir breiteten unsere Handtücher aus und machten erst mal Pause. Ich war auch im Wasser, das an dieser Stelle über eine Treppe zu erreichen war. Der Gardasee ist wirklich schön kühl und eine tolle Abkühlung an heißen Tagen.

gepflasterter Platz mit Restaurants auf der rechten Seite, links ein Baum und im Hintergrund ein See
Bardolino – Cisano
Uferpromenade rechts, links der Gardasee
Uferpromenade in Bardolino

Unterwegs kamen wir ansonsten nur an kleineren Kiesstränden vorbei, an denen es oft gar keinen Schatten gab und die teilweise super schmal waren. An den großen Campingplätzen, die sich im Osten des Sees scheinbar in vielen Orten aneinander reihen, lagen viele Leute mit ihren Liegestühlen einfach mal halb auf der Promenade…das wäre ja nichts für mich.

Ausgeruht und ein wenig hungrig liefen wir dann die letzten Meter bis in den Ortskern. Den Ort selbst haben wir bis auf einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt allerdings nicht weiter erkundet. Zugegeben, die Orte am Gardasee sind alle wirklich schön, aber sie ähneln sich dann doch. Direkt am Kirchplatz fanden wir ein nettes Cafe, in dem wir uns einen erfrischenden Smoothie gönnten.

Am Nachmittag liefen wir dann wieder zurück nach Lazise und waren nach etwas mehr als 15 km auf der Uhr doch ein wenig erschöpft. Deshalb haben wir den Weg auch nicht in einem Rutsch absolviert, sondern zwischendurch noch eine Bank im Schatten gesucht um ein bisschen auf den See zu gucken und zu entspannen 😉

links Bäume an einer Uferpromenade, dahinter der Gardasee mit Blick auf eine Stadt

Garda | Traumhafte Ausblicke auf den Gardasee

Die Stadt Garda hat rund 4.000 Einwohner und der Gardasee ist – Überraschung – nach dieser Stadt benannt worden 🙂 In Garda gibt es einen Hafen, eine hübsche Promenade direkt am See, einige kleine Kiesstrände und eine historische Altstadt mit kleinen Gassen.

Radtour entlang des Gardasee

Nachdem wir am Tag zuvor versucht hatten, zu Fuß bis nach Garda zu laufen, haben wir uns dann doch noch Fahrräder ausgeliehen um die Strecke ganz entspannt angehen zu können. Die Räder liehen wir bei einem kleinen Fahrradverleih mitten in Lazise und waren super zufrieden damit. Die Fahrräder waren in einem super Zustand und ließen sich gut fahren.

So ausgerüstet starteten wir über die Uferpromenade nach Garda. Unterwegs passierten wir noch einmal den Hafen, Bardolino und gelangten so bis nach Garda. Nur an wenigen Stellen mussten wir im Bereich der Altstädte schieben, weil das Fahrradfahren hier verboten war und es wegen der vielen Passanten auch nicht gut gegangen wäre. Ansonsten war es ein sehr angenehmes Fahren auf einem guten Weg.

See mit Blick auf eine kleine Stadt, Wälder und Hügel im Hintergrund
Gardasee mit Uferbereich im Vordergrund, in einer Linkskurve erheben sich Hügel und Land rund um den See

Unterwegs hielten wir immer wieder mal an um ein paar Fotos zu schießen und die Aussicht auf den See zu genießen. Egal von wo wir schauten, war es doch immer wieder traumhaft schön 🙂

In Garda angekommen stellten wir die Räder ab und spazierten ein wenig durch die Altstadt. An einem Stand in Seenähe gönnten wir uns eine leckere Piadine zum Mittagessen und aßen auf einer Bank mit Blick aufs Wasser. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Aussichtspunkt La Rocca.

Frau steht auf einem Hügel mit Blick auf den Gardasee und die Küstenlinie
kleiner Spoiler: das war die Aussicht auf Garda vom Aussichtspunkt

Wanderung zum Aussichtspunkt La Rocca Garda

Den Tipp für den Aussichtspunkt La Rocca hatte ich im Internet gefunden und war schon gespannt, ob wir den Weg finden würden. Letztlich war es gar nicht so schwierig, nur sehr anstrengend. Verrückt wie wir waren, machten wir uns natürlich genau mittags auf den Weg und zu Beginn brannte die Sonne ganz schön, weil es an der Straße keinen Schatten gab. Der Weg war steil und im späteren Verlauf auch etwas schwieriger zu gehen, denn es wurde ein richtiger Wanderweg, der über Wurzeln und Steine führte. Daher kann ich nur empfehlen, für diese Unternehmung Sportschuhe zu tragen und nicht in Sandalen oder Flip-Flops loszugehen.

Wegbeschreibung zum La Rocca

Gestartet sind wir an der Hauptstraße in Garda und sind in die Via San Bernardo abgebogen. Die Straße gabelt sich kurze Zeit später und wir folgten der Via degli Alpini. Hier führte der Weg eine schmale Straße zwischen Häusern hindurch, die aber nach einer Weile schon weniger wurden und es gab nur noch vereinzelte Häuser / Villen. Wir liefen bis zum Waldrand an der Straße entlang, wo sie endete und gingen dann links auf einem steinigen Waldweg weiter. An dieser Stelle waren wir nicht ganz sicher, ob wir richtig sind, denn es gibt anscheinend zwei Wege nach oben, wobei der andere rechts entlang geführt hätte.

Aussicht Gardasee, rechts das Ufer mit Bebauung

Oben angekommen waren wir begeistert von der unglaublich tollen Aussicht und konnten uns gar nicht daran satt sehen. Wir bekamen einen super Blick über Garda und den ganzen Gardasee. Das Wetter war für diese Unternehmung auch einfach perfekt, weil keine einzige Wolke die Sicht versperrte.

Oben am Aussichtspunkt sind wir noch einen kleinen Rundweg gelaufen und konnten noch an mehreren anderen Stellen auf den Gardasee hinunter schauen. So hatten auf der einen Seite den Blick auf Garda, auf der anderen Seite konnten wir bis nach Bardolino und Lazise schauen.

Unterwegs legten wir gut 200 Höhenmeter und eine Strecke von ca. 4 km zurück. Also ist die Wanderung von der Länge her ganz entspannt machbar und für den Ausblick von oben lohnt es sich allemal. Diesen Aussichtspunkt kann ich dir ausdrücklich empfehlen, wenn du ohnehin in Garda bist 🙂

Aussicht auf Gardasee, links die Städte und das Ufer
Eine Aussicht wie am Meer

Weitere Orte und Aktivitäten am Gardasee

Der Gardasee bietet auf jeder Seite des Sees zauberhafte Orte und ganz verschiedene Landschaften. Um sie alle auf einer Reise zu besuchen, musst du schon eine längere Rundreise unternehmen. Ganz viel Inspiration und Tipps zu Orten rund um den Gardasee findest du auch bei Tina vom Urlaubsreise.blog.

Alle Informationen und Tipps zu einer wundervollen Wanderung über die Ponalestraße findest bei Thomas vom Reiseblog „Reisen und Essen“.

Städtetrip nach Verona

Einen Tag verbrachten wir in Verona, denn die Stadt war nur gut 30 km entfernt. Wir fuhren mit dem Auto hinüber und erkundeten die wundervolle Altstadt. Abends hatten wir auch noch Tickets für die Oper Aida in der Arena di Verona. Alle unsere Erlebnisse des Tages in Verona findest du in diesem Blogpost.

8 Comments

  • Nadine

    Hallo! ein schöner Bericht! eine Fragehätte ich da noch zu der Wanderung zum aussichtspunkt: ist die Wanderung mit einem Kleinkind machbar oder zu krass/zu gefährlich?
    würden auch gern in den Genuss dieses Ausblicks kommen 🙂 vg Nadine

    • Corinna

      Hallo Nadine,
      das kann ich dir so konkret jetzt nicht beantworten. Der Weg geht über steinige und mit Wurzeln durchsetzte Wege im Wald und ist zwischendurch auch relativ steil. Das kommt dann vermutlich darauf an, was ihr sonst so für Wege macht. Ich kann dir leider nicht definitiv dazu raten oder abraten, weil ich den Weg nicht mit dem Blick auf Familientauglichkeit gegangen bin 😉
      Wünsche dir und deiner Familie aber auf jeden Fall eine wunderschöne Zeit am Gardasee 🙂
      Viele Grüße
      Corinna

  • Astrid

    Ein schöner Bericht! Ich muss dir recht geben, dass die Orte alle sehr hübsch sind. aus diesem Grund fahre ich immer wieder gerne an den Gardasee. es gibt immer etwas neues zu entdecken. Jeder Ort erzählt seine eigene Geschichte,

  • Birgit und Rolf Wengert

    Wir sind schon über 70 und haben schon viele Reiseziele gesehen und außerdem 7 Jahre in Mallorca dauernd gelebt. Da wir nicht mehr fliegen dürfen ist der Gardasee ein tolles Reiseziel. wegen der Nähe zu Deutschland.Wir hatten unser Domizil in Pesceira und haben u.a.die Orte Lazise, Bardolino und Garda besucht. Alles war super und der Monte Baldo diese Aussicht einfach toll. Wir werden nächstes Jahr wieder den Gardasee besuchen.

    • CoRi

      Hallo ihr beiden,
      schön, dass ihr meinen Blog gefunden habt.
      Für uns war der Gardasee auch eine bewusste Entscheidung um nicht fliegen zu müssen.
      Es ist doch toll, dass so ein großartiges Reiseziel auch mit dem Auto recht unkompliziert erreicht werden kann.
      Ich wünsche euch weiterhin gute Reise!

      Viele Grüße
      Corinna

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