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Nach einigen Tagen mit großer Hitze und Wüste bot der Yosemite Nationalpark mal wieder ganz andere Anblicke. Denn hier gibt es hohe Berge, grüne Bäume, viele Wasserfälle und Seen. Also ein großes Paradies für Natur- und Wanderfans. Unsere Tour führte uns ausschließlich durchs Yosemite Valley, weil die Fahrt über die Tioga Road wegen des Schnees nicht möglich war. Deshalb waren wir leider auch nur einen statt wie ursprünglich geplant zwei Tage im Yosemite National Park.
Kurzer Faktencheck
Der Yosemite Nationalpark liegt inmitten der Sierra Nevada und bietet daher große Höhenunterschiede. Die niedrigsten Stellen liegen auf ca. 600 m und die höchsten Berge sind bis zu 4000 m hoch. Bekannt ist der Park wie bereits erwähnt für seine Wasserfälle, wobei die Yosemite Falls mit einer Höhe von gut 740 m zu den höchsten Wasserfällen der Welt gehören. Außerdem gibt es hier riesige Mammutbäume und eine unglaubliche Artenvielfalt zu entdecken. Wenn du Glück (?) hast, begegnen dir hier auch Bären oder andere Tiere 😉
Vorbereitung der Fahrt in den Yosemite Nationalpark
Bei der Reiseplanung muss insbesondere beachtet werden, dass einige Straßen während der Wintermonate gesperrt sind und in Abhängigkeit der gefallenen Schneemenge zu verschiedenen Zeiten wieder geöffnet werden. Wir waren am 10.06.2017 im Yosemite Nationalpark und wollten eigentlich von Osten über die Tioga Road in den Park fahren. Die Tioga Road war aber in diesem Jahr wegen extrem großer Schneemengen auch im Juni noch gesperrt. Deshalb mussten wir außen um den Nationalpark herum fahren. Normalerweise ist die Straße ab ca. Mitte Mai wieder befahrbar.
Tipp: Schau vor deinem Aufenthalt auf jeden Fall einmal auf der Homepage des Nationalparks nach den aktuellen Bedingungen. Alle Straßensperren, aus welchem Grund auch immer werden hier angezeigt. Halte also je nach Jahreszeit deines Besuchs immer noch einen Alternativ-Plan bereit 😉
Das Umfahren des Parks machte gute 500-600 km Extra-Strecke aus und wir entschieden uns daher noch für einen kleinen Zwischenstopp in South Lake Tahoe. So konnten wir zumindest noch den Lake Tahoe sehen und an diesem Tag ein bisschen was erleben. Und wenn du auf deiner Tour etwas mehr Zeit hast, lohnt sich ein längerer Aufenthalt hier sicherlich auch. Das Städtchen ist wirklich schön, auf der einen Seite liegt der riesige See, auf der anderen Seite kannst du mit einer Gondel auf den Berg fahren. Die Strände sind leider überwiegend privat und nur wenige Abschnitte sind frei zugänglich. Das war für uns sehr schade.
Bridalveil Fall
Diesen Aussichtspunkt erreichten wir automatisch bei unserer Einfahrt in den Nationalpark. Am Straßenrand gibt es hier einen kleinen Parkplatz und wir hatten Glück, dass es an dieser Stelle noch nicht so voll war, dass wir sofort einen freien Parkplatz fanden. Der Ausblick quer über das Tal auf den Bridalveil Fall war für uns ein super Einstieg für den Yosemite Nationalpark. Obwohl dieser Wasserfall noch nicht der größte im Park ist, war der Anblick schon super schön und die weitläufige Natur sehr beeindruckend.
Außerdem gab es hier in der höheren Lage sogar noch ein kleines bisschen Schnee. Immerhin kam aber schon die Sonne raus, sodass es nicht so super kalt war, denn auf Temperaturen um den Gefrierpunkt waren wir echt nicht eingestellt 😉
Mehr als einen kurzen Fotostopp legten wir an diesem Aussichtspunkt aber auch nicht ein und setzten unsere Fahrt ins Tal hinein fort. Was folgte war eine etwas abenteuerliche Parkplatzsuche über nahezu alle vorhandenen Parkplätze, bis wir einen freien Platz für unser Auto fanden. In Yosemite Village war nämlich richtig viel los, was wir von unseren Besuchen am Grand Canyon und im Death Valley gar nicht kannten.
Tipp: Im Juni führten die Wasserfälle übrigens alle noch ordentlich viel Wasser, was im Herbst wohl manchmal nicht mehr der Fall ist, weil sie über den Sommer austrocknen. Der Besuch um diese Zeit hat also auch Vorteile 🙂
Yosemite Falls
Nachdem das Auto dann abgestellt war, machten wir uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Visitor Center. Hier besorgten wir uns noch eine Karte von Yosemite Valley und planten kurz unseren weiteren Aufenthalt. Als erstes wollten wir natürlich den Yosemite Fall anschauen. Der Wasserfall besteht aus drei Teilen: Upper Falls (435 m), Middle Cascades (206 m) und Lower Falls (98 m).
Aus der Ferne konnten wir den Wasserfall schon einmal zwischen den Bäumen durch sehen. Geplant hatten wir, zumindest bis zum Lower Yosemite Fall aufzusteigen. Diesen Plan verwarfen wir dann aber doch wieder, weil die Wege alle noch sehr nass waren, wir keine Wanderschuhe hatten und kein unnötiges Risiko beim Klettern auf uns nehmen wollten.
Daher beließen wir es dabei, bis zum unteren Ende des Yosemite Falls zu laufen. Hierher führt der ca. 1,6 km lange Lower Yosemite Falls Trail, den wir ohne Schwierigkeiten zurücklegten. Der Weg führte uns auf dem Hinweg sehr schön durch den Wald und ein bisschen über Stock und Stein. Solche Wege mögen wir ja richtig gern 🙂
Ein Stückchen weiter ging es dann noch bis zum Lower Yosemite Fall Vista Point für uns. Auf einer Brücke, die sich direkt mittig unter dem Wasserfall befindet, hatten wir einen tollen Ausblick auf das herabstürzende Wasser und wurden auch ein bisschen nass. Das rauschende Wasser konnten wir übrigens schon lange hören, bevor wir es sehen konnten.
Der Viewpoint war ein wenig überlaufen, von daher genossen wir auch diese Aussicht nur kurz und setzten unsere Tour durch den Nationalpark fort.
Vernal Falls
Die Fortbewegung im Yosemite Valley ist ganz einfach mit den kostenlosen Shuttle-Bussen möglich. Auf diese Weise legten wir dann auch die Strecke vom Visitor Center bis zum ‚Nature Center at Happy Isles‘ zurück. Vom Nature Center aus beginnt der (laut Wanderkarte mittelschwere) Weg zu den Vernal Falls. Dieser Weg sollte zumindest der Beschreibung nach einfacher zu gehen sein als der Weg zu den Yosemite Falls. Und wir hatten hier auch keinerlei Probleme.
Also stiefelten wir los und fanden uns direkt mitten im Wald wieder. Und zur Abwechslung waren wir zumindest auf diesem Weg mal wieder alleine und konnten die Natur um uns herum so richtig genießen. Das lag aber vermutlich daran, dass wir aus Versehen ein Stückchen den Horse Trail hochgelaufen sind, aber Reiter waren hier heute nicht unterwegs 😉
Zwischendurch mussten wir einen Fluss überqueren (natürlich über eine Brücke) und es gab auch einige Steigungen. Diese konnten wir aber gut bewältigen und kamen dann auf halber Strecke zu den Vernal Falls an einer großen Brücke an, von der aus wir schon einen super Blick auf den Wasserfall hatten. Hier begegneten uns auch wieder einige Menschen.
Auf diesem Zwischenstück gab es gute Möglichkeiten, sich auf den großen Steinen hinzusetzen um eine kleine Pause einzulegen. Wir haben hier unser mitgebrachtes Mittagessen gegessen und ein bisschen in der Sonne gesessen. Die war in der Zwischenzeit nämlich sehr schön rausgekommen.
Gut gestärkt machten wir uns dann auf den letzten und schwierigsten Teil des Weges. Denn es folgten gefühlt unendlich viele Treppen, um präziser zu sein: ca. 600 Stufen. Und ja, heute waren wir echt mal kleine Angsthasen, denn wir sind nicht bis nach ganz oben zum Wasserfall gewandert. Du fragst dich jetzt bestimmt, warum wir uns so entschieden haben.
Ganz einfach: Die Stufen sind sehr ausgetreten und werden nach oben hin immer schmaler. Gleichzeitig kamen uns unterwegs auch schon super viele Leute entgegen und an manchen Stellen war es zu Zweit auf einer Stufe echt eng. Und weil der Wasserfall um diese Jahreszeit noch so viel Wasser führt, war das Spritzwasser einige Meter unterhalb des Wasserfalls gut zu spüren und sorgte dafür, dass die Stufen schön nass und teilweise extrem rutschig waren. Und deshalb sind wir zur Abwechslung mal nicht bis zum Ende gegangen. Von fast ganz oben war die Aussicht und der Anblick des Vernal Falls aber auch super gut 🙂
Wer richtig viel Zeit und Kondition mitbringt, kann vom Vernal Fall aus auch noch die Wanderung weiter zum Nevada Fall machen und dann über einen Rundweg wieder zurück ins Yosemite Valley wandern.
Unsere Zeit reichte aber auch noch für eine ganz entspannte, kleine Wanderung im Anschluss 😉 Der Abstieg vom Vernal Fall war abgesehen von den Treppen ganz angenehm und nicht mehr so anstrengend. Inzwischen schien die Sonne kräftig vom Himmel und von den winterlichen Temperaturen am Morgen war nichts mehr zu spüren.
Mirror Lake
Unsere letzte Wanderung des Tages führte uns zum Mirror Lake. Der See kann von zwei Seiten aus erreicht werden, wobei beide Wege an der gleichen Stelle starten und sich erst nach ein paar Hundert Metern trennen. Es ist auch möglich, einen größeren Rundweg um den ganzen See herum zu laufen (ca. 8 km). Wir sind allerdings hin und zurück den gleichen Weg gelaufen, weil es schon Nachmittag war. Also sind wir nur eine Strecke von ca. 3 km bis zum Mirror Lake und zurück gewandert.
Der Weg war wieder sehr schön und führte die ganze Zeit durch den Wald, aber deutlich entspannter als zu den Vernal Falls. Steigungen gab es hier nicht mehr so viele und wenn, dann waren sie sehr moderat. Auf diesem Weg genossen wir die Natur noch einmal richtig und der Anblick des Mirror Lakes war ein kleines Highlight für uns. Der See machte seinem Namen alle Ehre und wir konnten eine wunderbare Spiegelung sehen 🙂
Mit dieser Wanderung endete unser wunderbarer Tag im Yosemite Nationalpark und wir waren echt traurig, nicht noch mehr Zeit hier verbringen zu können. Auf dem Rückweg zum Auto liefen wir noch eine große Runde, sahen noch einige Rehe und kamen am rustikalen Ahwahnee Hotel vorbei. Von außen fügte es sich richtig schön in die Landschaft ein. Eine Übernachtung im Yosemite Valley hatten wir leider nicht, weil wir uns zu kurzfristig dafür entschieden hatten.
Der Rückweg zu unserer Unterkunft verlief allerdings etwas stockend, da eine der Ausfahrtsstraßen aus dem Valley wegen eines Steinschlages gesperrt war. So was kann hier anscheinend auch jederzeit passieren.
Und nach einer letzten Übernachtung war unser großartiger Roadtrip durch die USA auch schon vorbei. Am letzten Tag ging es mit einem kurzen Zwischenstopp über ein Outlet Center zurück nach San Francisco. Und wir entdeckten die besten Pancakes zum Frühstück überhaupt, auch wenn sie von einer Restaurantkette stammten. Wir waren bei IHOP und haben die Pancakes geliebt 🙂
Abspann des USA-Roadtrips
Wenn du bis hierher nicht alle Stationen unserer USA-Reise miterlebt und verfolgt hast, findest du hier noch einmal alle meine Tipps zur Routenplanung und Stationen unserer Route mit Verlinkung zu den entsprechenden Blogposts. So kannst du alles noch einmal nachlesen 🙂
Toller Blog und so viele schöne Fotos.
Am besten gefallen hat mir dein Bericht Yosemite Nationalpark.
Lese gerne mehr
Vielen Dank für diesen schönen Kommentar 🙂
Ich mache gerne so weiter 😉