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Das Kreuzjoch ist mit seinen 2.558 m der höchste Gipfel der Kitzbüheler Alpen und kann bei einer großartigen Wanderung über den Isskogel (2.264 m) von Gerlos aus erklommen werden. Auf der Wanderung über die beiden Gipfel gilt es zunächst den leicht erreichbaren Isskogel zu erwandern und anschließend einen schwierigen Bergweg zum Kreuzjoch zu bewältigen. Auf der Rückseite des Kreuzjoch führt dieser Rundweg dann weiter über das Übergangsjoch hinunter ins Teufeltal und durch das idyllische Krummbachtal zurück nach Gerlos.
Die Zwei-Gipfel-Wanderung erfordert aufgrund ihrer Länge und der Schwierigkeit der Gipfelbesteigung des Kreuzjoch viel Kondition, absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ein wenig Erfahrung beim Bergwandern solltest du ebenfalls mitbringen.
Auch die Wegstrecke von 18 km ist nicht zu unterschätzen; an verschiedenen Stellen gibt es aber Möglichkeiten, die Tour ein wenig abzukürzen und so Zeit zu sparen, falls es eng wird. Dennoch empfehle ich hier, direkt früh morgens zu starten.
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- Startpunkt: Bergstation Isskogelbahn in Gerlos
- Endpunkt: Talstation Isskogelbahn in Gerlos
- Alternative: Rundweg zurück zur Bergstation ist möglich, dauert aber länger
- Strecke: 18 km
- Höhenmeter: 700 m bergauf / 1.320 m bergab
- höchster Punkt: 2.558 m
- Schwierigkeitsgrad: schwierig
- Highlights:Isskogel, Kreuzjoch, Krummbachtal, Teufeltal
- Alternative Route: Wanderung ohne Besteigung des Kreuzjoch möglich
Wanderung zum Isskogel
Die Wanderung zum Isskogel ist ca. 3 km lang und es werden ca. 330 Höhenmeter überwunden. Dieser Abschnitt der Wanderung ist leicht und auch für Familien mit Kindern geeignet. Es gibt keine ausgesetzten Stellen und der Weg ist überall gut sichtbar und markiert. Die Dauer der Wanderung wird ab der Bergstation mit rund 1,5 Stunden angegeben; wir waren zügig unterwegs und haben es ohne viele Pausen als geübte Wanderer in einer Stunde geschafft.
Start der Wanderung ist an der Bergstation der Isskogelbahn in Gerlos. Dort folgst du den Wegweisern zum Isskogel (es gibt mehrere Wege, die alle schön sind) und es geht zunächst über einen breiten Schotterweg bergauf bis zur Latschenalm. An der Latschenalm ist es jetzt leider noch zu früh für eine Einkehr, aber das Essen und die Sonnenterrasse dort sind wirklich fantastisch. FürKinder gibt es einen sehr großen Spielplatz und einige Bauernhoftiere. Ein kurzes Stück oberhalb der Latschenalm gelangst du zum Latschensee, den du auf dieser Wanderung lediglich streifst. Auch hier gibt es wieder einen tollen Ort für eine Pause, die du vermutlich noch gar nicht brauchst.
Nach insgesamt rund 2 km verlässt du den Wirtschaftsweg und entfernst dich langsam aus dem Skigebiet. Im Sommer kannst du überall die Sessellifte sehen, die im Winter in Betrieb sind. Von nun an wird der Weg etwas steiler und du folgst einem schmalen Pfad, der in Serpentinen hinauf zum Gipfel führt. Hier ist etwas Kondition gefragt, denn auf diesen 700 m der Strecke werden nun gut 140 Höhenmeter zurückgelegt. Beim Blick zurück gibt es schon unterwegs traumhafte Ausblicke zurück ins Tal; Gerlos ist gut sichtbar und auch der Speicher Durlaßboden am Rande des Tals ist erkennbar.
Angekommen am Gipfelkreuz wird die Anstrengung des Aufstieges mit einem super Rundumblick in die Bergwelt der Zillertaler Alpen belohnt. Das Kreuz befindet sich auf einem breiten Plateau, auf dem es sogar eine Bank für eine Rast gibt.
Schwierige Wanderung vom Isskogel zum Kreuzjoch
Der Wanderweg zum Kreuzjoch führt auf der Rückseite des Plateaus vom Isskogel über ein schmalen Pfad hinab zu einem Speichersee. Am Speichersee kannst du nun noch entscheiden, ob du den schwierigen Bergweg zum Kreuzjoch wählst (Gehzeit laut Wegweiser ca. 2 Stunden) oder direkt den mittelschweren Weg durch das idyllische Krummbachtal einschlägst und den zweiten Gipfel auslässt.
Bei der Wanderung auf das Kreuzjoch wird eine Strecke von 2,8 km mit 296 Höhenmetern zurückgelegt. Es handelt sich um einen schwierigen Bergweg (schwarzer Weg) mit einigen ausgesetzten Stellen und leichten Kletterstücken; daher ist ein wenig Erfahrung sinnvoll, sowie absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.
Wir haben für die Wanderung auf das Kreuzjoch gut 1,5 Stunden benötigt und haben lediglich kurze Foto-Pausen eingelegt. Das Wetter war perfekt für die Wanderung und daher waren wir insgesamt zügig unterwegs; ich halte die 2 Stunden aber insgesamt für durchaus realistisch.
Tipp: Du kannst das Kreuzjoch auch von Zell aus erreichen; hier ist der Wanderweg lediglich mittelschwer und somit ist der Aufstieg zum Gipfel relativ unkompliziert möglich. Hierbei kannst du deine Wanderung zum Beispiel an der Bergstation der Rosenalmbahn beginnen und über den Karspitz (2.264 m) zum Kreuzjoch wandern. Im Anschluss kannst du die Wanderung wie hier beschrieben fortsetzen oder über den gleichen Weg zurückgehen.
Der Einstieg zum schwierigen Steig zum Kreuzjoch befindet sich linksseitig hinter dem beschriebenen Stausee. An dieser Stelle ist der Gipfel noch einmal ausgeschildert, danach gibt es nur noch den einen Weg und du folgst zur Orientierung am Berg nur den rot-weißen Wandermarkierungen. Am Anfang ist der schmale Weg noch als solcher zu erkennen und verläuft sanft aufsteigend am Berg entlang. Es gibt mit steigender Höhe immer bessere Ausblicke in die umliegenden Täler.
Nach einiger Zeit kommt die erste seilversicherte Stelle, an der es zur Talseite hin sehr steil hinunter geht. Daher heißt es von hier an, noch besser aufzupassen. Die Wanderung führt im weiteren Verlauf über einen Grat, der zu beiden Seiten steil abfallend ist. Einen Weg gibt es hier häufig nicht mehr und es gibt Kletterstellen über große Steine und Geröllfelder. Bei einem leichten Auf- und Ab kommt dann oben am Grat irgendwann das Kreuzjoch in Sicht.
Die letzten Meter zum Gipfel sind noch einmal mit Kletterei verbunden und es gilt die letzten Höhenmeter über große Felsen steil bergauf zu klettern. Nach dieser letzten Anstrengung steht man auf einem breiten Plateau mit dem Gipfelkreuz des Kreuzjoch, mehreren Bänken für die Rast und einer großartigen Aussicht in alle Richtungen. Von hier aus sind sowohl das Skigebiet Gerlos, das Teufeltal und das Skigebiet Zell sichtbar. Mit Besteigung des Kreuzjoch ist der schwierigste Teil der Rundwanderung geschafft und von nun an gibt es zwar noch viel Strecke (immerhin noch fast 13 km) zurückzulegen, aber keine allzu anspruchsvollen Bergwege mehr.
Vom Kreuzjoch durch das Teufeltal
Der Abstieg vom Kreuzjoch zum Übergangsjoch gestaltet sich im Vergleich zum Aufstieg recht leicht, denn der Weg ist erstaunlich kurz und wir erreichten das Übergangsjoch schon nach 10-15 Minuten. Der Wanderweg ist hier ein schmaler Weg, der über den Grat führt. Die Aussicht ist auf beiden Seiten fantastisch und es ist möglich, sowohl Teile der Berge auf der Seite in Richtung Zell als auch in Richtung Teufeltal (Gerlos) zu sehen. Der Weg über den Grat endet dann an einer kurzen seilversicherten Stelle, die etwas versteckt ist. Linksseitig geht es über einen blanken Felsen für ein paar Meter bergab zum Übergangsjoch. Dort befindet sich die Liftstation, die jetzt im Sommer natürlich nicht in Betrieb ist. Linksseitig der Liftstation führt der Wanderweg hinunter in Richtung Zell und rechtsseitig geht es steil hinunter ins Teufeltal. Dieser Weg ist für die heutige Wanderung entscheidend.
Schön zu wandern ist das nächste Wegstück aus meiner Sicht leider nicht, aber die Natur rundherum ist schon ein guter Ausgleich, denn es gibt am Wegesrand viel zu sehen. Für rund 800 m ist der Wanderweg gleichzeitig die Skipiste und somit hier ein recht steil abfallendes Geröllfeld mit vielen rutschigen Steinen. Dieser Abstieg mit ca. 180 Höhenmetern geht ganz ordentlich in die Knie und erfordert gute Konzentration. Landschaftlich wird der Weg aber langsam interessant, auf den Wiesen wachsen viele Blumen, Wollgras und es gibt viele Wasserfälle und kleine Flussläufe zu entdecken.
Noch spannender wird der Weg dann an der nächsten Abzweigung nach links; dort führt der Wanderweg zum Langer See, von wo aus es weiter durch das Teufeltal in Richtung Krummbachtal geht. Die Landschaft dort hat schon etwas märchenhaftes, denn es gibt nur Berge, einen Wanderweg durch Wiesen und über Bäche und kaum Menschen unterwegs. Dieser Abschnitt ist ca. 1,2 km lang und endet an der Mittelstation des Krimml-X-Press.
Nach weiteren gut 500 m durch die Wiesen kommt nun wieder ein Wirtschaftsweg in Sicht, über den es über einen kleinen Anstieg bergauf geht. Ca. 500 m weiter folgt eine Weggabelung. Hier geht es nach links hinunter ins Krummbachtal oder geradeaus weiter zurück zum Isskogel. Wenn du die Wanderung ein wenig abkürzen möchtest, kannst du den Weg in Richtung Isskogel wählen; du kommst dann etwas unterhalb des Gipfels aus. Die hier beschriebene Tour folgt dem Weg durch das Krummbachtal bis zurück nach Gerlos.
Idyllische Wanderung durch das Krummbachtal
Bei der Wanderung durch das Krummbachtal kannst du ein wunderschönes Tal in Gerlos erleben. Für die nächsten 4 km geht es durch das beinahe menschenleere Tal sanft bergab bis zur Krummbachrast (bewirtschaftete Alm). Der Weg führt hier abwechselnd mal über Wiesen, ist mal ein schmaler Pfad zwischen niedrigen Büschen und geht manchmal auch durch den Wald. Die Strecke ist also super abwechslungsreich und die Landschaft atemberaubend schön.
Der Weg ist gut erkennbar an den rot-weißen Wandermarkierungen; sonstige Wegweiser gibt es für lange Zeit nicht. Durch das Krummbachtal führt an dieser Stelle aber auch nur ein einziger Weg. Erst kurz vor der Krummbachrast angekommen gibt es wieder eine Weggabelung; hier folgst du natürlich den Schildern zur Krummbachrast.
Die Alm ist im Sommer bewirtschaftet und bietet sich noch für eine Pause vor den letzten 4 km der Wanderung an. Unser ursprünglicher Plan war an dieser Stelle übrigens, wieder hoch zur Bergstation der Isskogelbahn zu wandern um so eine perfekte Runde zu haben. Zeitlich passte das allerdings gar nicht mehr (der Weg zur Bergstation hätte noch ca. 1 Stunde gedauert) und wir hätten die letzte Gondel um 17 Uhr wohl knapp verpasst. Deshalb änderten wir unseren Plan an der Alm spontan und hielten uns direkt an den Weg zurück nach Gerlos ins Tal.
Diese spontane Planänderung war keineswegs schlimm und der letzte Teil der Wanderung verlief noch einmal idyllisch an einem Fluss entlang, ein stückweit durchs Skigebiet an der Grenze zwischen Gerlos und Königsleiten und führte dann zurück nach Gerlos. Die Talstation erreichten wir dann pünktlich um 17 Uhr.